Im Herzen des Emmentals
DIDIER HEUMANN, ANDREAS PAPASAVVAS

Wir haben die Route in mehrere Abschnitte unterteilt, um die Übersichtlichkeit zu erleichtern. Für jeden Streckenabschnitt zeigen die Karten die Route, die Steigungen entlang des Weges und den Zustand des GR65. Die Routen wurden auf der Plattform „Wikiloc“ erstellt. Heutzutage ist es nicht mehr notwendig, detaillierte Karten in der Tasche oder im Rucksack mitzuführen. Mit einem Mobiltelefon oder Tablet können Sie die Route ganz einfach live verfolgen.
Für diese Strecke finden Sie hier den Link:
https://fr.wikiloc.com/itineraires-randonnee/de-huttwil-a-burgdorf-par-la-via-jacobi-4-136560515
Nicht alle Pilger fühlen sich selbstverständlich wohl dabei, GPS-Daten zu lesen oder Routenverläufe auf dem Smartphone zu verfolgen, zudem gibt es noch viele Orte ohne Internetverbindung. Aus diesem Grund finden Sie auf Amazon mehrere Bücher über den Hauptweg der Via Jacobi 4, der durch Luzern und Bern führt. Der erste Führer begleitet die Pilger durch die Deutschschweiz bis nach Freiburg. Der zweite führt sie weiter bis nach Genf durch die französischsprachige Schweiz. Wir haben diese beiden Bücher jedoch auch in einer kompakten, leichteren und besonders praktischen Version zusammengefasst. Zwar wurden die Beschreibungen etwas gekürzt, sie bleiben jedoch präzise genug, um Sie Schritt für Schritt auf dem Weg zu begleiten. In dem Bewusstsein, wie wichtig leichtes Reisen ist, wurde dieses letzte Werk so gestaltet, dass es das Wesentliche bietet: klare und nützliche Informationen, Etappe für Etappe, Kilometer für Kilometer. Die Etappen wurden sorgfältig so angepasst, dass sie gut zugänglich und auf die verfügbaren Übernachtungsmöglichkeiten abgestimmt sind. Diese Werke gehen über einfache praktische Ratschläge hinaus. Sie führen Sie Kilometer für Kilometer und decken alle wichtigen Aspekte für eine reibungslose Planung ab. So wird es keine unerwarteten Überraschungen geben, die Ihre Erfahrung trüben könnten. Doch diese Bücher sind weit mehr als bloße praktische Reiseführer. Sie ermöglichen ein vollständiges Eintauchen in die zauberhafte Atmosphäre des Jakobswegs. Bereiten Sie sich darauf vor, den Jakobsweg als ein einzigartiges Erlebnis Ihres Lebens zu erleben. Schnüren Sie ein gutes Paar Wanderschuhe und der Weg steht Ihnen offen.
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Wenn Sie nur die Unterkünfte der Etappe einsehen möchten, scrollen Sie direkt zum Ende der Seite.
Im Herzen des Emmentals
Die Strecke heute führt von Hochargau ins Emmental, wo der Fluss Emme fließt, der die Geburt des Emmentaler Käses ermöglicht hat.

Der Emmentaler oder Emmental ist ein Schweizer Hartkäse, dessen Name von der Emme (auf Deutsch: Emmental) stammt, einer Region im Osten des Kantons Bern. Der Name Emmentaler wird auch für ähnliche Käsesorten verwendet, die industriell oder unter Label in anderen Ländern produziert werden. Es handelt sich um einen Käse aus Kuhmilch, der aus gepresstem, gekochtem Teig hergestellt wird. Die Löcher entstehen durch winzige Partikel von Heu, die während des Melkens in die Milch gelangen. Diese Partikel setzen während des Fermentationsprozesses Gase frei, die für die Löcher verantwortlich sind, die im Endprodukt zu finden sind. Das Gewicht eines Schweizer Emmentaler AOP beträgt im Durchschnitt 90 kg. Die Käselaibe verdanken ihre imposante Größe steuerlichen Gründen. Im 19. Jahrhundert wurden die Zölle nach der Anzahl der exportierten Stücke und nicht nach ihrem Gewicht erhoben. Im Allgemeinen reift der Käse durchschnittlich sieben Wochen. Um einen kräftigeren Käse zu erhalten, kann die Reifung auf 8 bis 12 Monate verlängert werden. Der Emmentaler ist einer der meist konsumierten Käse in der Schweiz, zusammen mit dem Gruyère. Er ist auch einer der bekanntesten und am meisten exportierten Käse weltweit.
Das Produktionsgebiet umfasst den Kanton Bern, aber auch zahlreiche deutschsprachige Schweizer Kantone bis hin zum deutschsprachigen Teil des Kantons Freiburg. Der Emmental AOP wird nach einem sehr präzisen Lastenheft hergestellt. Heute gibt es in der Schweiz etwa 149 Unternehmen, die Emmentaler AOC produzieren. Heute hat die Produktion von Gruyère AOC die des Emmentaler AOC leicht übertroffen. Dennoch bleibt der Emmentaler AOC der meistexportierte Schweizer Käse, der doppelt so viel wie der Gruyère AOC ausmacht.
Offensichtlich finden die Schweizer, ähnlich wie beim Gruyère, einiges an der Herstellung dieser Käsesorten außerhalb des Landes auszusetzen. Ein ähnlicher Industriekäse wird heutzutage unter dem generischen Namen Emmentaler in Deutschland, Österreich, Dänemark, den Vereinigten Staaten, den Niederlanden und Frankreich hergestellt. Die gesamte industrielle Produktion in Europa beträgt etwa 464.000 Tonnen und macht ungefähr 6 % der Milchernte dieser Länder aus. Das ist deutlich mehr als die Schweizer Produktion, die etwa 25.000 Tonnen pro Jahr beträgt. Seit 1999 ist Frankreich als das weltweit führende Produktionsland für diesen Käse anerkannt, mit etwa 110.000 Tonnen pro Jahr, wobei die Bretagne die Hälfte dieser Produktion ausmacht.
Die Streitaxt zwischen Schweizern und Franzosen ist noch nicht begraben. Lange Zeit wurde die Produktion von französischem Industrie-Emmentaler in Frankreich unter dem generischen Namen Gruyère vertrieben. Die Verwirrung rührte daher, dass der französische Gruyère, wie der Emmentaler, Löcher enthält, während der Schweizer Gruyère keine aufweist. In der Mitte des 19. Jahrhunderts drangen Berner Händler von Emmentaler in den französischen Markt ein, indem sie ihr Produkt als Gruyère ausgaben. Daraus entstand die Verwirrung zwischen Gruyère und Emmentaler. Obwohl der Emmentaler als französischer Käse beansprucht wird, erkennt man ihm keine französische Herkunft an. Dasselbe gilt für den Gruyère, den auch die Franzosen für sich beanspruchen, einen Gruyère mit Löchern. Das bringt die Schweizer auf die Palme, die sich mit AOP-Labels schmücken und naiv glauben, damit ihren Schutz zu gewährleisten. Die Franzosen, die denken, sie hätten alles auf dem Planeten erfunden, sind definitiv unverbesserlich. Wenn wir es noch weitertreiben wollen, müssen wir auch berücksichtigen, was die Kühe fressen. In der Schweiz sind es Simmental-Kühe, die die Milch geben, und diese Kühe fressen vor allem Gras in der Saison und Heu im Winter. In Frankreich sind es größtenteils Holsteiner Kühe, die kein Tageslicht sehen und in den Stallungen eingesperrt sind, wo sie Mais konsumieren. Sie dürfen wählen, meine Damen und Herren der Gastronomie.
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Schwierigkeitsgrad der Strecke: Die Strecke entfaltet sich in einer Symphonie von Landschaften, die zwischen der Majestät der Wälder und der Ruhe der Landschaft schwankt, unterbrochen von ebenso imposanten wie variierenden Höhenlagen, mit relativ beträchtlichen Höhenunterschieden (+517 Meter/-584 Meter). Es gibt zwei schöne Hügel. Der erste dieser Aufstiege, wie ein Murmeln der erwachenden Erde, zeichnet sich zart in Richtung des Hügels Kaltenegg ab und bietet eine Steigung, die sowohl anspruchsvoll als auch berauschend ist und die Tapferen ermutigt, tief in ihre Resilienz zu graben, um die Höhen zu erklimmen. Dann, folgt der zweite Aufstieg, imposanter und erhabener, der stolz im Herzen der Strecke in Richtung des berühmten Touristenorts Lueg aufragt. Aber das Leben, so herausfordernd es auch sein mag, besteht nicht nur aus Aufstiegen. Nach der Anstrengung zeigt sich die Belohnung in Form eines Abstiegs nach Burgdorf.
Zustand der Via Jacobi: Auf dieser Etappe überwiegen die Strecken auf dem Asphalt leicht die Strecken auf den Wegen:
- Asphalt : 12.1 km
- Wanderwege : 10.7 km
Manchmal, aus logistischen Gründen oder wegen der Unterkunftsmöglichkeiten, kombinieren diese Etappen Strecken, die an verschiedenen Tagen zurückgelegt wurden, da wir diese Routen mehrmals durchlaufen haben. Daher können Himmel, Regen oder Jahreszeiten variieren. In der Regel ist dies jedoch nicht der Fall, und tatsächlich ändert es nichts an der Beschreibung der Strecke.
Es ist sehr schwierig, die Steigungen der Routen mit Sicherheit anzugeben, unabhängig davon, welches System Sie verwenden.
Für die tatsächlichen Höhenunterschiede lesen Sie bitte die Hinweise zur Kilometerangabe auf der Startseite noch einmal durch.

Abschnitt 1: Auf den Hügeln über Huttwil

Überblick über die Schwierigkeiten der Strecke: hügelige Strecke.

An dem Bahnhof von Huttwil zeigt eine subtile Abzweigung den Beginn eines Abenteuers, eingerahmt von zwei Wegen, die jeweils ihr eigenes Versprechen tragen. Auf der einen Seite die Via Jacobi 4, die ihren Weg in Richtung Fiechten/Chaltenegg bahnt, und auf der anderen Seite die Via Jacobi 65, die sich in die Horizonte von Sumiswald vertieft. Auf den ersten Blick scheinen ihre Strecken sich in einer fast täuschenden Ähnlichkeit zu vereinen, aber eine aufmerksame Beobachtung offenbart einen winzigen Abstand von einem Millimeter zwischen diesen beiden vorgezeichneten Schicksalen. Eine subtile, aber entscheidende Nuance.
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Wohltuende Führer, wir orientieren euch: die Via Jacobi 65 führt euch in die Urbanität, während die Via Jacobi 4 die Eisenbahnstrecke vom Bahnhof aus aufgreift und entschlossen in Richtung Fiechten weitergeht.

Bereits mit den ersten Schritten kreuzt die Straße eine vergessene Eisenbahnlinie, das Relikt einer Zeit, als sie einst nach Burgdorf schlängelte. Seit über zwei Jahrzehnten verwaist, ist diese Strecke nun ein Museum, der Transport der Reisenden den Flügeln eines Busses anvertraut. Ein drückendes Schweigen, gefärbt von Nostalgie, herrscht über diesem einst lebhaften Verkehrsweg.
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Die Straße führt also in Richtung Fiechten und entfernt sich allmählich von den städtischen Adern, um mit der Peripherie des Dorfes zu flirten. Ein Reigen von Ferienchalets zeichnet sich ab, wie Schatzkästchen, die über das Land verstreut sind, während die symbolische Allgegenwart der Kuh sich offenbart, verkörpert in starren Skulpturen, die stumme Zeugen eines uralten Lebensstils sind. |
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Die Via Jacobi, treu ihrem Lauf, fügt sich harmonisch in die ländliche Landschaft ein, lässt die letzten Wohnhäuser hinter sich und dringt in das Herz der landwirtschaftlichen Betriebe und der wohlhabenden Wohnsitze vor, geschmückt mit ihrer schönen architektonischen Präsenz.
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Ein melodischer Widerhall ertönt, während die Straße an einer imposanten Sägerei vorbeiführt, einem greifbaren Symbol der Holzindustrie, die diese Region seit Jahrhunderten prägt. |
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In Fiechten begleitet das sanfte Murmeln des Rotbachs die Flaniererei, während die mit Schindeln verkleideten Häuser stolz emporragen, deren schrägen Dächer manchmal in einer anmutigen Krümmung den Himmel herausfordern. |
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Weiter geht es mit dem Aufstieg, die Straße erhebt sich in Richtung des Fiechtenbergs. Die steilen Hänge laden zur Herausforderung ein. |
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Manchmal scheinen nur die Kühe, friedlich im Schatten der Bäume, mit dem Bemühen der Wanderer zu sympathisieren, während die Bäume ihren wohlwollenden Schatten als Trost spenden. |
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Die asphaltierte Straße schlängelt sich bis zum Gipfel des Hügels, wo sie in einer Sackgasse endet, am Rande eines zeitlosen Bauernhofs. |
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Ihr rätselhafter Charme, geprägt von einer Geschichte, die in Großbuchstaben in einem vergangenen Hochdeutsch geschrieben steht, trotzt der Zeit und weckt die Fantasie der Reisenden, die einen Zufluchtsort an der Kreuzung der Wege finden.

An der Ecke des Bauernhofs übernimmt ein Pfad und steigt in die Wiesen auf, flirtet mit dem Waldrand, gleich einem filigranen Smaragd, umrandet von unendlichen Nuancen. |
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Die Landschaft kleidet sich hier in einen verzaubernden Grünton, wo jeder Grashalm den Charme einer Frühlingssymphonie ausstrahlt. Der Weg erklimmt die Höhen, bis er eine andere Farm erreicht, die wie ein Juwel auf dem Diadem des Hügels thront. |
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Von dieser Farm aus schlängelt sich der Weg in einem anmutigen Tanz durch den Wald, sein Anstieg nimmt sanftere Konturen an, wie eine wohlwollende Berührung der Natur. |
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Die majestätischen Fichten und Buchen stehen als Wachen, ihre Äste verweben sich in einer jahrtausendealten Choreografie, während hier und da einige seltene Eichen den Horizont punktieren. |
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Höher oben taucht der Weg aus dem Wald auf und umarmt eine verstreute Lichtung, wie poetische Haltepunkte auf der Partitur dieses Anstiegs. |
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Und hier, am Gipfel des Hügels, nahe einem prächtigen Chalet am Ort Zwang, wo der Blick sich mit Genuss in die Täler darunter verliert, ein Bild, das den schönsten Postkarten würdig ist. Es ist immer die traditionelle Schweiz, die sich zur Betrachtung bietet, mit ihren grünen Weiden, verstreuten Wäldern und auf den Hügeln verteilten Bauernhöfen, gleich vielen Juwelen, die über einen Smaragdteppich verstreut sind. |
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Dann weitet sich der Weg und fällt sanft durch die Landschaft, überblickt die Höfe und streift mit dem Blick die Grenze des Waldes. |
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Nach einem kurzen Aufenthalt unter dem Blätterdach entkommt der Weg in einem kapriziösen Tanz durch die Felder. Bald in Betonplatten gekleidet, verweigert er jede Behinderung und bewahrt den Durchgang der Traktoren in einem Ballett finanzieller Leichtigkeit. |
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In dieser Region sind es vor allem die Weiden und die Kühe, die herrschen, ihre friedlichen Silhouetten setzen serenen Akzente in die Landschaft. Doch manchmal blitzen durch das grüne Gewebe Kulturflächen hindurch, Getreide oder Raps, gleich subtilen Noten in der ländlichen Symphonie. |
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Kurz darauf weicht der getretene Boden dem Asphalt und steigt bis Kaltenegg, wo imposante Bauernhöfe stehen, ähnlich wie von Menschenhand errichtete Festungen. |
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In Kaltenegg erreicht ihr eine Höhe von 762 Metern, nachdem ihr mit Bedacht fast 130 Meter seit Huttwil überwunden habt. Euer Ziel ist nun Dürrenroth, wo die Zivilisation am Horizont auftaucht, nur 30 Minuten von hier entfernt.

Abschnitt 2: Ein schönes Dorf auf der Strecke vor einem großen Wald

Überblick über die Schwierigkeiten der Strecke: hügelige Strecke, mit einem markanten Abstieg, einem steilen Aufstieg ins Dorf, gefolgt von einer problemlosen Strecke.

Es ist bemerkenswert festzustellen, dass im Herzen dieser Landschaft von bezaubernder Ruhe, wo nur fünf bis sechs Bauernhöfe den Horizont punktieren, eine Käserei auftaucht, ein eloquentes Zeugnis der Authentizität und des Reichtums dieser Gegend. Die Straße, unbändig, setzt ihren Aufstieg an den Hängen des Hügels am Ausgang des Weilers fort und erhebt sich mit Anmut inmitten der grünen Weiden. |
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Auf dem Gipfel dieser majestätischen Anhöhe verlässt die Via Jacobi die Straße und geht in einen Feldweg über, der sich genussvoll zur Ebene hinabsenkt, wo sich am Horizont die gleichmäßigen Dächer von Dürrenroth abzeichnen. |
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Der Weg schlängelt sich durch die Wiesen und führt in ein verheißungsvolles Wäldchen. |
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Doch der Schatten des Laubdachs ist nur von kurzer Dauer, und bald schon tritt der Weg beim Ortsteil Chnubel wieder ins Tageslicht. Hier klingt die Ankündigung von Santiago in 1380 Kilometern wie ein Ruf nach Abenteuer, ein beruhigendes Echo, das den Wanderer umhüllt.
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Durch Obstgärten und Felder führt der Weg weiter bergab, mitten durch Obstbäume und vereinzelte Kulturen.
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Seine steile Neigung offenbart allmählich die Nähe zur Kantonsstraße.
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Die Via Jacobi überquert diese Verkehrsader und führt zur ehemals belebten Bahnstation, wo der Rotbach leise sein kristallklares Lied.
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Man kann sich leicht vorstellen, dass es einst ein wahres Vergnügen war, hier den Zug zu nehmen, auch wenn der steile Aufstieg auf dem asphaltierten Weg ins Dorf so manchen davon abgehalten haben mag. |
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Der steile Aufstieg findet seinen Abschluss in einer Treppenrampe, die von ihrem Gipfel aus einem atemberaubenden Blick auf den jahrtausendealten Tempel bietet, der die Landschaft überragt. Dieses imposante Bauwerk aus dem 15. Jahrhundert hat die Zeiten überdauert und sich im Laufe der Jahre mit vielen Geschichten und Legenden angereichert. |
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Dürrenroth breitet sich dann in voller Pracht aus, ein Dorf von seltener Schönheit, wo noble Wohnsitze um Eleganz wetteifern. Bei schönem Wetter wird die Terrasse des Restaurants zu einem begehrten Ort, angezogen von Reisenden, die nach zauberhaften Panoramen und gutem Essen dürsten. |
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Und unter den Schätzen dieses malerischen Ortes thront eine Käserei als Herrscherin, die von der Tradition und der Leidenschaft zeugt, die dieses Land beleben. Aber hier gibt es keinen Lebensmittelladen und keine Bäckerei, in diesem Königreich des Käses, wo das handwerkliche Können bei jedem Bissen genossen werden kann. |
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Die Via Jacobi entfaltet sich dann friedlich entlang der Straße, die sanft bis nach Gärbihof hinunterführt. Die schönen Holzhäuser, stille Zeugen einer jahrhundertealten Vergangenheit, durchziehen die Landschaft mit ihrem zeitlosen Charme. Manchmal durchbricht der Bus, der Nachfolger des Zuges, das Schweigen und erinnert an die moderne Entwicklung in dieser historischen Umgebunge. |
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Die Straße führt dann durch ein Dorf, in dem prächtige Wohnhäuser mit sorgfältig gepflegten Gärten stolz emporragen. |
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An der Ecke eines alten Bauernhofs verlässt die Via Jacobi den Asphalt und wechselt zu einem rustikalen Weg. |
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Dieser Weg, der sanft die wilden Gräser streichelt, führt bald in den Wald, wo manchmal noch das Braunvieh, diese grauen Kühe, die für die Ostschweiz emblematisch sind, auftauchen. |
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Hier beginnt ein 2-km langer Waldspaziergang durch den majestätischen Rotwald. |
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Dieser Spaziergang, friedlich und ohne Höhenunterschied, entfaltet sich in einem dichten, luftigen Wald, dessen breite Wege zur Flaniererei einladen, eine häufige Eigenschaft der Schweizer Wälder. |
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Manchmal bieten sich Hecken aus Weißtannen dar, begleitet von majestätischen Douglasien und imposanten Buchen, die ein wahres pflanzliches Ballett bilden. |
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Weiter vorne erfordert eine Weggabelung Wachsamkeit; in Abwesenheit von Wegweisern gilt es, die gelben Rauten auf den Bäumen zu beobachten, die den zu folgender Weg anzeigen. |
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Abschnitt 3: Zwischen Wäldern und schöner Landschaft

Überblick über die Schwierigkeiten der Strecke: hügelige Strecke, mit oft markanten Steigungen.

Der Wald zeigt sich in seiner schönsten Pracht, die Bäume strecken ihre Stämme dem Licht entgegen, aufgereiht wie Soldaten auf der Suche nach der Sonne. |
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Dennoch präsentiert der Weg Herausforderungen, gekennzeichnet durch die Spuren von Pferden und den Rillen, die von den Rädern der Forsttraktoren gegraben wurden, was selbst bei trockenem Wetter matschige Stellen schafft. Umgehungswege zeugen von dieser anhaltenden Situation. |
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Beim Verlassen der Umarmung des Waldes unterbrechen Lichtungen die Landschaft und bieten Ausblicke auf die Kantonsstraße und die stillgelegte Eisenbahnlinie, Zeugen einer vergangenen Ära. |
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Der Weg mündet dann in die Wiesen und durchquert friedlich den offenen Raum in Richtung kleiner Weiler, die in der Landschaft verstreut liegen. |
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Die Via Jacobi verlässt dann den Erdpfad und führt auf eine Straße, die einen rechten Winkel nach Unterwaltrigen macht. |
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Dort befindet sich ein Haus mit einem bemerkenswerten Garten, ein wahres lebendiges Fresko, das die unzähligen Stunden und Beträge widerspiegelt, die für die Pflege dieser Pracht investiert wurden. |
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Dort befindet sich ein Haus mit einem bemerkenswerten Garten, ein wahres lebendiges Fresko, das die unzähligen Stunden und Beträge widerspiegelt, die für die Pflege dieser Pracht investiert wurden. |
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Die Via Jacobi verlässt das Weiler in der Nähe eines Schuppens, der von den jungen Einheimischen frequentiert wird, und schlängelt sich fröhlich zwischen Wiesen und den Rändern des Unterholzes. |
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Bald zeichnet sich das Dorf Häusernmoos ab, das hinter dem kleinen Bach Rotbach liegt, der sanft durch die Ebene fließt.
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Nachdem der Weg an einem relativ neuen Holzhaus vorbeigeführt hat, navigiert er erneut zwischen Wiesen und Hecken, bevor er auf eine kleine Straße trifft, die scharf abbiegt und hinunter ins Dorf führt. |
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Die Straße überquert den Rotbach und führt schnell zum Bahnhof Häusernmoos. Auch wenn dort kein Zug mehr hält, bieten eine Bushaltestelle und eine Herberge Ruhe- und Verpflegungsmöglichkeiten für Reisende und Wanderer.
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Die Via Jacobi nimmt die Straße, die direkt nach Herbrig führt, einem relativ modernen Dorf im Vergleich zu anderen in der Region. |
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Beim Passieren von Herbrig fällt ein beeindruckendes Anwesen auf, das, obwohl es Anzeichen von Verfall zeigt, stolz entlang der Straße steht.

Beim Verlassen des Dorfes steigt der Weg sanft in den Wald hinauf. Dieser Teil des Waldes, Licht und voller Ruhe, bietet eine harmonische Mischung aus Nadel- und Laubbäumen. |
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Der Weg überquert den Bach Chapellebach auf provisorischen Planken und durchquert kurz Wiesen und Ackerflächen, bevor er wieder in den Wald eintaucht. |
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Das Abenteuer geht weiter mit einer Rückkehr in den Wald, wo die Steigung beginnt, sich zu verstärken. Die Strecke führt nach Lueg und schlängelt sich durch den Wald auf einer von Rissen durchzogenen Asphaltstraße. Obwohl der Aufstieg konstant ist, bleibt er moderat und übersteigt niemals eine Neigung von 10%. |
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Abschnitt 4: Dort oben auf dem Hügel von Lueg

Überblick über die Schwierigkeiten der Strecke: markante Steigungen sowohl beim Auf- als auch beim Abstieg.

Der Weg führt zu einer Lichtung, wo er in der Nähe einer großen Eiche abrupt ins Unterholz absteigt. Dort schlängelt er sich am Grund eines kleinen Tales vorbei, unter einer majestätischen Farm, die hoch oben auf dem Hügel des Weilers Sack liegt. |
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Der Weg steigt dann stärker durch den Juch-Wald an und folgt zeitweise dem Bach Oschbach inmitten einer dichten und wilden Vegetation. |
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Beim Verlassen des Waldes mündet der Weg auf das Plateau von Juch, wo während unseres Besuchs ein mehrstöckiges Gebäude im Bau war, was in einer von Landwirtschaft dominierten Region unangebracht erscheint. |
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Dann sinkt die asphaltierte Straße sanft nach Junkholz ab, einem ländlichen Weiler, wo man eine verlorene Kuh unter prächtigen Höfen beobachten kann, die in einer ruhigen Landschaft verteilt sind, die zu mühelosen Spaziergängen einlädtt. |
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Ein Weg, der Gras und Steine mischt, führt dann in den Luegwald, vorbei direkt über Heiligenland, einem Weiler, dessen Name « heiliges Land » bedeutet, eine Bezeichnung, die durch die Schönheit des Ortes voll und ganz gerechtfertigt ist. |
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Weiter entfernt, ein Pfad steigt den Hügel entlang, zunächst durch kahle Wiesen, dann durch ein wildes Gestrüpp. |
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Er tritt in steile Wiesen ein, wo ein Denkmal für 54 verstorbene Berner Reiter steht, die während der Spanischen Grippe-Epidemie 1918 gestorben sind. Der Ort bietet einen beeindruckenden Panoramablick auf die sanften Landschaften des Emmentals, mit den Berner Alpen und dem Jura im Hintergrund, die auf 890 Metern den höchsten Punkt der Gemeinde Affoltern im Emmental erreichen. Historisch diente dieser Ort als Wachtposten, wo im Bedarfsfall ein Alarmfeuer entzündet werden konnte. |
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Beim Abstieg erreicht man einen viel besuchten Parkplatz, der an sonnigen Wochenenden von Wanderern stark frequentiert wird. |
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Eine Straße führt dann hinunter zum Panoramarestaurant Lueg, wo Spaziergänger lokale Spezialitäten genießen, insbesondere Würste und Käse, begleitet von reichlich Rahm. |
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Vom Restaurant aus führt ein ebener Feldweg durch die Wiesen. Wenn man sich umdreht, hat man einen klaren Blick auf das Hotel, das nicht nur Mahlzeiten, sondern auch Wellnessangebote, Seminare und sogar kulturelle Veranstaltungen wie Jodelkonzerte und vieles mehr bietet. |
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Der Weg verläuft weiter flach durch das Unterholz und bietet einen Moment der Ruhe unter dem Blätterdach der Bäume.
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Doch bald ändert sich der Charakter der Route und verwandelt sich in einen steilen Abstieg, der sich durch den Wald bahnt, auf einem Pfad mit Neigungen von teils über 35 %. Der Boden, oft von alten, wettergegerbten Rundhölzern gehalten, zeugt von früheren Versuchen, den Weg zu stabilisieren. Bei Regen wird dieser Abschnitt besonders anspruchsvoll: Der Pfad verwandelt sich in ein wahres Schlammloch aus rutschigem Lehm und stellt die Geschicklichkeit und Vorsicht der Wanderer auf die Probe.
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Abschnitt 5: Wunderschöne Höfe in der Natur

Überblick über die Schwierigkeiten der Streckes: Nach dem steilen Pfad geht es weiter ohne größere Schwierigkeiten, meist bergab.

Der Abstieg, obwohl kurz, fordert die Ausdauer mit etwas mehr als 300 Metern einer steilen Neigung, die sich ihren Weg durch eine ungezähmte Natur bahnt. Dort rebelliert der Boden unter den Schritten und lässt die Wanderer in einer wilden Kulisse kämpfen, bis die Neigung schließlich am Waldrand eine Verschnaufpause einlegt.
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Am Fuße dieses Waldheiligenplatzes wird die Neigung sanfter, gleich einem Seufzer der Erde. Der Weg, umschlungen von jahrhundertealten Bäumen, verläuft entlang des Waldrands, bevor er sich auf der Straße entfaltet, die sich nach Lueg schlängelt.
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Dann zieht eine kleine asphaltierte Straße zwischen den Wiesen nach Heimismatt und malt arabeskenartige Muster auf einen grünen Teppich. Die Natur feiert hier in Hymnen die Schönheit der sanften Hügel und der verstreuten Höfe, die wie Perlen auf der Kette der Landschaft liegen.
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Die Höfe, wahre Bastionen der Deutschschweiz, zeigen sich hier, im Kanton Bern, in voller Pracht. Jeder von ihnen, ein architektonisches Juwel, erhebt sich stolz und bietet Ihnen ein unvergessliches Schauspiel in einem Weiler, der in der Handfläche gehalten werden kann.

Die Straße fließt dann weiter, anmutig und harmonisch durch die Wiesen, die so grün sind wie Granny Smith Äpfel. Gelegentlich schmücken Obstbäume, die entlang des Weges zum Weiler Gerstler stehen, die Landschaft mit ihren zierlichen Silhouetten.
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Von diesem Weiler aus nimmt die Straße wieder sanft den Abstieg auf, taucht erneut in den Wald ein, wo Buchen und Fichten wie Schiffs-Masten bereit zum Überqueren der Wellen aufgereiht stehen.
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Die Waldstrecke wird dann zu einem breiten Weg, der schnell durch diesen dichten Wald führt, als wollte er das Geheimnis durchdringen.
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Nachdem sie aus dieser grünen Odyssee aufgetaucht ist, trifft die Via Jacobi wieder auf die Straße nach Lueg und flaniert bis zum Weiler Kaltacker.
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Hier gibt es keine Höfe, sondern prächtige und ruhige Patrizierhäuser, von denen eines sich in ein Restaurant verwandelt und still über die lokalen kulinarischen Traditionen nachsinnt, die oft von Wildtieren handeln. |
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Dennoch fehlen die Höfe nicht, immer in der Nähe, einige mit Holzverkleidungen, andere mit Schindeln, aber die meisten sind mit altem Holz geschmückt, das von den Jahren erzählt. Die Geranien fügen diesem lebendigen Bild ihren rötlichen Akzent hinzu, diese Häuser, die dafür gemacht sind, die Zeit zu überdauern. |
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Dann folgt ein langer Marsch auf der Straße, durch Wiesen und Felder in Richtung Burgdorf. Dort dominieren die Kulturen, hauptsächlich Mais, der unverzichtbare Winterfutter für das Vieh. Hier durchquert man keine Dörfer, sondern eher Flurnamen, wo einsame Höfe die Landschaft punktieren. |
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Auf Höhe eines Hofes, am Ortsteil Sonnberg Neuhaus, unter dem zustimmenden Blick der Simmentaler Kühe, weicht der Asphalt der Erde. Der Weg, fast launisch, steigt dann schwankend in Richtung Wald ant. |
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Auf dem kleinen Hügel öffnet sich das Panorama und enthüllt die Berner Landschaft, weit und zeitlos.

Schließlich erreicht der Weg den Ort Weid. Hier verzweigen sich die Strecken nach Burgdorf. Die Via Jacobi richtet sich nach Summerhus und wählt nicht den direkten Weg, sondern den, der sich verführerisch und geheimnisvoll nach rechts windet.

Abschnitt 6: Burgdorf, eine Stadt am Ende der Landschaft

Überblick über die Schwierigkeiten der Strecke: eine Strecke mit starkem Abstieg.

Ein Pfad taucht dann in den majestätischen Buchenwald von Leuehölzli ein und verliert sich einen Moment an der Grenze zwischen Schatten und Licht in den angrenzenden Wiesen. |
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Weiter hinten verschmilzt er erneut mit dem Herzen der wilden Natur, schlängelt sich anmutig zwischen dem wilden Gras und bahnt sich seinen Weg unter dem dichten Blätterdach der Bäume, oft jungen Buchen, die um ihren Platz in der Sonne kämpfen. |
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Plötzlich wird die Neigung des Geländes spürbar. Ein Verkehrsschild, das von wagemutigen Mountainbikern ignoriert wird, verbietet den Durchgang für Fahrräder. Und das aus gutem Grund, denn der Abhang wird steil, wenn auch ohne offensichtliche Gefahr. |
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Der Pfad, oft steil, schwankt zwischen 15 und 35% Gefälle und gräbt sich manchmal zwischen Mergel-Formationen. Unter den Schritten verwandelt sich die Erde in einen kompakten Lehm, übersät mit kleinen Kieselsteinen, und bietet ein haptisches Erlebnis der schönsten Art. |
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Und wie oft kommt nach der Prüfung der Trost. Der Pfad, wie ein Flüchtiger, der aus seiner Höhle auftaucht, tritt plötzlich am Fuße des Abstiegs im charmanten Ort Sommerhaus hervor, wo ein Gasthof mit seiner Panoramaterrasse thront. Dieses bei der Bevölkerung beliebte Etablissement, nur wenige Schritte von Burgdorf entfernt, zieht die Gäste an, die eine feine Küche suchen, während sie die Ruhe der großen Terrasse genießen. |
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Vom Sommerhaus aus zeichnet sich die Silhouette von Burgdorf in der Ebene ab, doch die Via Jacobi führt Sie lieber noch ein Stück weiter durch die schattigen Wälder… |
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…bevor sie in die Vororte der Stadt eintritt. |
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An der Waldausfahrt überquert die Via Jacobi 4 die Emme, den emblematischen Fluss des Emmentals und des berühmten Käses, der seinen Namen trägt. Die Große Emme, die dieser Region im Kanton Bern ihren Namen gibt, entspringt in den Voralpen und mündet in die Aare, nicht weit von Burgdorf. Sie darf nicht mit der Kleinen Emme verwechselt werden, die im Kanton Luzern verfolgt wird. Wenn die Emme nicht schiffbar ist, war sie einst die Hauptachse für die Holzflößerei, oft begleitet von Käse und Vieh, eine Tradition, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Bis zum 16. Jahrhundert gab es nur eine einzige Brücke, die den Fluss in Burgdorf (Berthoud auf Französisch) überspannte. |
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Die Reise führt durch einen großen Park. Stolz erhebt sich auf einem der Hügel der Altstadt die Burg Burgdorf, eines der berühmtesten Überreste großer feudalischer Festungen. Ihrem Bau zufolge reicht die Geschichte bis zur Zeit der Familie Berthold von Rheinfelden zurück, noch vor der Ära der Zähringer im 11. Jahrhundert. Es wird angenommen, dass die Zähringer um 1200 mit Renovierungsarbeiten an der Burg begannen und gleichzeitig die Oberstadt und ihre Kirche errichteten. Im Laufe der Jahrhunderte erfuhr die Burg viele Veränderungen, ohne ihr mittelalterliches Erscheinungsbild zu verlieren. Am Ende des 18. Jahrhunderts gründete der Pädagoge Pestalozzi dort seine Schule und bewahrte somit seine historische Rolle. Seit 1804 beherbergt die Burg die Behörden und bleibt somit ein unveränderliches Zeugnis der Geschichte. |
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Die Emme selbst verwandelt sich ebenfalls in einen inneren Lauf, der durch die prächtige Holzbrücke Wynigebrügg überquert wird. Seit dem Mittelalter hat der Fluss, der unzählige Kieselsteine mit sich führt, den Mühlen an seinen Ufern geschadet, was zur Schaffung vieler Umgehungsarme führte. |
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Die Via Jacobi erreicht dann die untere Stadt. Burgdorf, mit 16.300 Einwohnern, zeigt sich als Stadt in zwei Teile: die Altstadt, die die Höhen krönt, und die untere Stadt, die sich rund um den Bahnhof belebt. Die Betriebsamkeit scheint sich um den Bahnhof zu konzentrieren, mit Geschäften und Restaurants, wobei das Hotel Berchtold als Meister überragt und die Jugend anzieht, die nach Begegnungen strebt. Vor 1175 gegründet, zeugen Berthoud und Huttwil aus dem Jahr 1313 von den alten Wurzeln der Region, in der sogar die abgelegenen Höfe wohl schon existierten. Der demografische Druck des 16. Jahrhunderts führte zur Besiedelung der zuvor verlassenen Ufer der Flüsse und zur Rodung der hochgelegenen Weiden. So wohlhabend wie im Mittelalter, erlebte Burgdorf im 17. und 18. Jahrhundert einen Rückgang, da seine Handwerker Landwirtschaft und Käse der Industrie vorzogen. Zu dieser Zeit genoss Langnau im Emmental einen prestigeträchtigen Ruf, der auf seinen Exporten von Flachs, Käse, Holz und Pferden basierte. Doch schon im 19. Jahrhundert verlor Langnau und seine emblematische Region ihren Glanz zugunsten von Burgdorf, das näher bei Bern und dessen Industrien lag. Heute bleibt das Emmental, obwohl es rechtlich nicht definiert ist, eine Region, die eine wesentliche Rolle bei der Bekräftigung einer bäuerlichen Identität spielt. |
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Um zur Oberstadt zu gelangen, kann man Treppen oder charmante kleine Straßen nehmen, die den Hügel hinaufführen. Oben an den Treppen nimmt die Via Jacobi von Burgdorf seinen Verlauf wieder auf. |
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Über der Stadt thront die Stadtkirche, die Ende des 15. Jahrhunderts erbaut wurde, stolz. Ihr imposanter Turm, der 70 Meter hoch ist, sticht von weitem hervor. Im gotischen Stil beherbergt sie prächtige Orgeln. Zur Zeit der Reformation wurden alle Ornamente und Altäre entfernt, was dem Gebäude eine besondere Strenge verleiht, ein Zeugnis der reformierten Tradition des Kantons Bern.

Von der Kirche oder der Burg aus führen malerische, gepflasterte Gassen hinunter ins Herz der Altstadt.

Von der Kirche oder der Burg aus führen malerische, gepflasterte Gassen hinunter ins Herz der Altstadt. |
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In diesem alten Viertel zeigen sich die Häuser in einer dezenten Eleganz, mit einem einheitlichen Grauton, der hier und da von Arkaden geschmückt wird, eine typische Eigenschaft der Städte im Kanton Bern. |
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Unterkunft auf der Via Jacobi
- Landgasthof Bären, Dorf, Dürrenroth; 062 959 00 88; Hotel, Abendessen, Frühstück
- Hotel Koi-Garteenteich, Häusernmoos; 034 435 16 37; Hotel, Abendessen, Frühstück
- Langgasthof Lueg, Kaltacker; 034 435 18 81; Hotel, Abendessen, Frühstück
- Shloss Burgdorf, Burgdorf; 034 426 10 20; Jugenherberge, Abendessen, Frühstück
- B&B Aenmestrand, Schönauweg 12, Burgdorf 034 422 90 63/079 364 09 83; Pension, Frühstück
- Hotel Landhaus, Sägegasse 33, Burgdorf; 034 422 29 92; Hotel, Abendessen, Frühstück
- Hotel Berchtold***, Bahnhofstrasse 90, Burgdorf; 034 428 84 28; Hotel, Abendessen, Frühstück
Heute ist eine Unterkunft in diesen Gegenden kein Problem. Die Strecke ist gesäumt von Einkehrmöglichkeiten, wo jede Etappe eine neue gastronomische Entdeckung bereithält: eine in Dürrenroth, eine weitere in Häusernmoos und noch eine in Lueg. Allerdings gibt es unterwegs keinen Supermarkt, abgesehen von einer Käserei in Dürrenroth, in den regionalen Köstlichkeiten angeboten werden. Auf dieser Etappe sind es vor allem bescheidene Hotels, die den Weg säumen, aber wie so oft in der Schweiz, sind diese nie günstig. Burgdorf hingegen präsentiert sich als eine Stadt, in der an jeder Ecke Läden blühen. Doch Vorsicht ist geboten: Buchen Sie dennoch im Voraus, auch wenn es scheint, dass die Annehmlichkeiten reichlich vorhanden sind.
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Nächste Etappe : Etappe 13: Von Burgdorf nach Boll |
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