DaDurch die Berner Landschaft und Wälder
Die heutige Etappe stellt eine Übergangsphase zwischen der weitläufigen Region des Emmentals und dem großen Berner Vorortgebiet dar. Die Strecke führt in das Krauchthal, ein abgelegenes Tal, fernab der viel befahrenen Straßen. Es ist ein Land der Bauernhöfe und tiefen Wälder, geprägt von einer stark hügeligen Landschaft, in der sich hohe Hügel erheben. Umso überraschender ist es, dass die Bundesstadt Bern im Herzen dieser weiten Wälder liegt. Doch je näher man Bern kommt, desto dichter werden die Ortschaften. Es ist bekannt, dass sich die Stadt in Richtung Land ausdehnt. Hier ist der Berner Vorortbereich so stark entwickelt, dass vermutlich mehr Menschen dort leben als in der Stadt selbst.
Der öffentliche Nahverkehr in diesen abgelegenen Ecken ist nicht der einfachste, aber kleine Züge durchqueren diesen großen Vorortbereich und erleichtern so das Leben der Bewohner. Eine Anmerkung ist hier wichtig: Bis Krauchthal werden Sie auf dem traditionellen Jakobsweg gehen. Ab diesem Punkt weichen wir jedoch vom Jakobsweg 4 ab, um einer Variante in Richtung Boll zu folgen. Ein kleiner Fehler unsererseits, vielleicht? Wir empfehlen Ihnen trotzdem, diese Route zu wählen, da Sie mehr auf Wegen unterwegs sein werden. Die Länge der Strecke ist jedoch um einen Kilometer länger.
Wir haben die Route in mehrere Abschnitte unterteilt, um die Übersicht zu erleichtern. Für jeden Abschnitt zeigen die Karten den Verlauf, die Steigungen entlang der Strecke und den Zustand der Strecke (Straßen oder Pfade). Die Routen wurden auf der Plattform „Wikilocs“ erstellt. Heutzutage ist es nicht mehr notwendig, detaillierte Karten in der Tasche oder im Rucksack zu haben. Mit einem Mobiltelefon oder Tablet kann man den Verlauf der Route ganz einfach live verfolgen.
Für diesen Weg gibt es hier den Link:
Schwierigkeitsgrad der Strecke: Es handelt sich um eine anspruchsvolle Strecke mit erheblichen Steigungen, sowohl im Aufstieg als auch im Abstieg (+652 m / -637 m). Tatsächlich gibt es drei große Anstiege auf der Strecke, von denen jeder zurück in die Ebene führt: einer nach Krauchthal, der zweite nach Lindetal, und der dritte nach Boll, dem Ziel der Etappe. Sie können sich auf herausfordernde Passagen einstellen, mit steilen Hängen, die manchmal fast 40 % Steigung erreichen, aber diese Abschnitte sind kurz.
Zustand des Jakobswegs: Auf der Variante überwiegen die Wege deutlich gegenüber den Straßen:
- Asphalt: 6.6 km
- Wanderwege: 14.0 km
Natürlich sind nicht alle Pilger vertraut mit dem Lesen von GPS und dem Navigieren auf einem Handy, und es gibt immer noch viele Orte ohne Internetverbindung. Daher können Sie auf Amazon ein Buch finden, das sich mit dieser Route beschäftigt.
Wenn Sie nur die Unterkünfte der Etappe einsehen möchten, gehen Sie direkt ans Ende der Seite.
Manchmal, aus logistischen Gründen oder aufgrund von Übernachtungsmöglichkeiten, können diese Etappen Routen kombinieren, die an verschiedenen Tagen zurückgelegt wurden, wodurch sie mehrmals auf denselben Strecken unterwegs sind. Daher können sich Himmel, Regen oder Jahreszeiten unterscheiden. In der Regel ist dies jedoch nicht der Fall, und tatsächlich ändert es nichts an der Beschreibung der Strecke.
Es ist sehr schwierig, die Steigungen der Routen genau zu spezifizieren, unabhängig vom System, das Sie verwenden.
Für « echte Höhenunterschiede » und für Liebhaber echter Höhenunterschiede sollten Sie die Informationen über die Kilometerleistung am Anfang des Guides sorgfältig prüfen.
Abschnitt 1: In den Wäldern von Burgdorf
Überblick über die Schwierigkeiten der Strecke: Eine Strecke ohne große Schwierigkeiten, mit mäßigen Steigungen.
Die Stadt Burgdorf, obwohl intim und unauffällig, entfaltet sich mit einer unerwarteten Komplexität. Wenn Sie das Glück hatten, in der Nähe des Bahnhofs zu übernachten, sollten Sie unbedingt zurückkehren, nicht nur um hindurchzugehen, sondern um die charmanten Gassen der Oberstadt neu zu entdecken, wo jede Ecke alte Geschichten zu flüstern scheint.
Die Stadt Burgdorf, obwohl intim und unauffällig, entfaltet sich mit einer unerwarteten Komplexität. Wenn Sie das Glück hatten, in der Nähe des Bahnhofs zu übernachten, sollten Sie unbedingt zurückkehren, nicht nur um hindurchzugehen, sondern um die charmanten Gassen der Oberstadt neu zu entdecken, wo jede Ecke alte Geschichten zu flüstern scheint.
Beim Verlassen dieser Stadt zieht sich die Straße entlang der Bernstrasse, einer belebten Hauptader, die vom Alltagsleben und den Gesichtern der Einwohner geprägt ist, wo man den Herzschlag von Burgdorf spürt.
Auf der Strecke passieren Sie die Kantonsbibliothek, ein Gebäude mit strenger, aber imposanter Architektur, ein stiller Hüter des Wissens, das sich über die Jahrhunderte angesammelt hat.
Ein Stück weiter, wie eine Rast für müde Reisende, erreicht die Straße den Vorortbahnhof Steinhof. Hier kreuzt sich ein Netz von Eisenbahnstrecken, das wie die Adern eines lebenden Organismus in die Landschaft gezeichnet ist und die Verbindung der Region mit der Außenwelt symbolisiert.
Ein Schild zeigt Ihnen dann die Richtung nach Zimmerberg und Krauchthal und lädt dazu ein, die umliegenden Gebiete näher zu erkunden.
Die kleine Straße, die sich am Hang der Hügel erhebt, windet sich sanft zwischen gepflegten Villen und ihren üppigen Gärten, und bald verlassen Sie endgültig den Vorort Steinhof, lassen Burgdorf hinter sich wie eine in die Erinnerung der Reisenden eingebrannte Erinnerung.
Die Straße scheint abrupt zu enden und löst sich in einer Sackgasse auf. Doch dort zeichnet sich ein Weg ab, der sicher durch Wiesen und Felder zum Gipfel des Hügels hinaufsteigt, wo er seine Grate entlang in Richtung der bewaldeten Tiefen führt.
Von diesem höchsten Punkt aus bietet sich ein atemberaubender Blick: Die Altstadt, mit ihrer Burg, die den Horizont dominiert, steht im Kontrast zu dem Industrievorort, der ihr zu Füßen liegt, wie zwei Welten, die still nebeneinander existieren.
Der Weg setzt seinen Verlauf fort, sanft durch die Felder schlängelnd, ein echtes Erdband, das sich bis zum Wald erstreckt.
Unter Ihnen erinnert eine laute Straße an die Geschäftigkeit der Menschen, doch Sie befinden sich abseits, auf diesem ruhigen Weg, der zu einer kleinen Lichtung am Waldrand führt.
Hier sind Sie in Pleerecke angekommen, ein Ort, der den feierlichen Eingang in den Pleerwald markiert. Ein Schild zeigt zwei Zeiten an, um Krauchthal zu erreichen: 1 Stunde und 40 Minuten für die Mutigen oder 2 Stunden und 15 Minuten für die anderen. Für Sie sind es natürlich 2 Stunden und 15 Minuten, als ob der Weg Sie einladen möchte, sich Zeit zu nehmen und jeden Schritt zu genießen.
Der Weg führt dann in den Wald hinein, eine Welt, in der Stille und Gelassenheit herrschen. Er schlängelt sich, wellig den Reliefs folgend, wie eine sanfte, kontinuierliche Melodie.
Die großen Laub- und Nadelbäume dominieren den Raum. Hier erheben sich die massiven Buchen als unangefochtene Meister, während die viel selteneren Eichen sich bescheidener zeigen. Ahornbäume und Kastanien fügen diesem pflanzlichen Gemälde diskrete Akzente hinzu. Und im Schatten vervollständigen Kiefern und Fichten, wie stille Wächter, diese bezaubernde Landschaft.
In den Berner Wäldern sind die Wege nicht immer die schmalen Pfade, die man sich vorstellen könnte. Oft handelt es sich um breite Forststrassen, majestätisch und einladend, die sich endlos erstrecken. Dieser Wald beherbergt auch einen Fitnesspfad, ein Überbleibsel einer vergangenen Ära, in der es darum ging, Natur und körperliche Betätigung zu vereinen, eine Art Strecke, die im Laufe der Jahre selten geworden ist.
Ein Stück weiter verengt sich der Weg sanft, als ob er zu einem intimeren Spaziergang einladen wollte, doch die leichte und luftige Atmosphäre des Waldes bleibt erhalten.
Sie erreichen dann die sogenannte Pleerwald/Siebenwegeplatz, eine Kreuzung an der sich sieben Wege kreuzen. Es ist ein echter Knotenpunkt, ein Rätsel für den Wanderer. Eine Picknickecke mit einem Grill, bereit, müde Spaziergänger zu empfangen, verleiht diesem Ort eine gesellige Note. Aber Vorsicht, hier muss man den richtigen Weg wählen, um nach Krauchthal zu gelangen. Zwei Optionen stehen Ihnen zur Verfügung, und die Organisatoren empfehlen, die längere Strecke zu nehmen, zwei Stunden Gehzeit werden angekündigt.
Die breite Allee windet sich weiter durch diesen Wald mit seinem frischen Duft, wo jeder Schritt die Sorgen des Alltags zu zerstreuen scheint. Das Gehen ist einfach, fast meditativ, ein echter Seelenfrieden.
Wenn Sie den Blick heben, verlieren sich Ihre Augen am Horizont, wo sich dichte, fast undurchdringliche Wälder wie unendliche Ozeane aus Grün erstrecken.
Der Jakobsweg, seiner Natur treu, nähert sich sanft dem Ausgang des Waldes. Der Weg, immer noch so weit, führt dann den bewaldeten Hügel hinunter…
… um in einer kleinen Ebene, gesprenkelt mit typischen Berner Häusern, wieder das Freie zu erreichen, mit ihren steil abfallenden Dächern, die fast den Boden berühren.
Ein Asphaltband taucht auf, eine kleine Straße, die sich durch die Wiesen schlängelt, vorbei an prächtigen Berner Bauernhöfen. Sie führt Sie direkt zur Krauchthalstrasse, einer stark befahrenen Straße, die das Tal an einem Ort namens Gansern durchquert.
Lassen Sie sich nicht von der Landschaft ablenken, denn Sie dürfen auf keinen Fall ein schlecht platziertes Hinweisschild verpassen, das Ihnen den Weg nach Zimmerberg zeigt. Ohne diese Aufmerksamkeit könnten Sie auf der großen Straße in Richtung Oberburg landen, wo der Zug fährt, weit weg von Ihrem Weg.
Wenn Ihr Magen ruft, wissen Sie, dass sich nur ein paar hundert Meter weiter an dieser großen Straße ein Restaurant befindet, eingebettet zwischen gigantischen Berner Bauernhöfen. Es ist ein willkommener Stopp für müde Wanderer.
Nahe dem Schild überquert der Jakobsweg die Straße und verliert sich wieder in der Natur. Er führt Sie in eine kleine grüne Ebene, wo der Lutterbach ruhig fließt und der Landschaft eine erfrischende Note verleiht.
Abschnitt 2: Zwischen Wäldern und Land
Überblick über die Schwierigkeiten der Strecke: häufig steile Anstiege.
Der Jakobsweg berührt den Lutterbach nur kurz, begleitet ihn eine Weile, bevor er die Ebene überquert. Dann schlängelt er sich auf einem Feldweg zwischen Wiesen entlang, mit einem Hügel am Horizont, der wie eine Einladung wirkt.
Plötzlich biegt er im rechten Winkel ab, in Richtung der ruhigen Bauernhöfe des Weilers Mattenhof, eingebettet in die sanfte, friedliche Landschaft des Berner Landes. .
Hier steigt die Straße in Richtung Zimmerberg an, doch der Jakobsweg, seinem umherstreifenden Charakter treu, verlässt diese Achse und folgt einer kleinen Straße, die in Richtung Schupposen hinaufführt.
Die Steigung wird schnell steil, erreicht bis zu 15 % Neigung und fordert von den Wanderern eine erhebliche Anstrengung. Durch die Wiesen und verstreuten Felder wacht der Wald im Hintergrund über diesen mühsamen Aufstieg.
Jeder Schritt wird mit ein paar Schweißtropfen erkauft, bis schließlich der Fuß des Weilers sichtbar wird, wie eine wohlverdiente Belohnung nach diesem anstrengenden Anstieg.
Schupposen ist ein bescheidener Weiler, in dem einige Bauernhöfe verstreut in der Landschaft liegen. Hier herrscht die Kuh, und freilaufende Schweine bringen Leben in diesen rustikalen Ort.
An der Ecke eines großen, mit Holz verkleideten Hauses neigt sich der Jakobsweg sanft, um die letzten Bauernhöfe des Weilers zu erreichen. Auf dem Weg entlang steht ein wunderschönes Holzchalet, ein wahres Juwel alpiner Handwerkskunst.
Hinter Schupposen wird der Weg enger, ein Erdweg, der sanft entlang des Hangs ansteigt, bevor er einem grasbewachsenen Pfad Platz macht, als wolle er zu einem ruhigeren, sanfteren Spaziergang einladen.
Wenn man sich umdreht, erwartet einen ein herrlicher Ausblick. Unten erstreckt sich das Tal, mit dem Dorf Oberburg im Hintergrund, ein großes Dorf, das diese Region wie ein stiller Wächter dominiert.
Die Steigung wird sanfter, und der Pfad schlängelt sich durch das Gras, folgt dem Kamm, führt am Waldrand entlang und durch dicke Haselnusshecken. Die Luft ist von der Vegetation parfümiert, und das Gehen wird angenehm beruhigend.
Am Ende dieses grünen Kamms trifft der Weg auf die Straße unterhalb von Zimmerberg.
Die mäßige Steigung beträgt nicht mehr als 10 bis 15 %, was den Zugang zum Dorf erleichtert. Auf diesem fruchtbaren Hügel ragen alte Birn- und Apfelbäume empor, deren knorrige Gestalten von einem Terroir zeugen, wo man gerne duftende Brände destilliert. Es besteht kein Zweifel, dass die örtlichen Brennereien nicht weit sind, in diesem Land, wo weiße Spirituosen reichlich vorhanden sind.
Die Bauernhöfe entlang der Straße sind immer noch majestätisch, einige von ihnen erreichen beeindruckende Ausmaße. Eine improvisierte Buvette unter den Bäumen bietet den Wanderern eine willkommene Rast, nur noch eine Stunde bis Krauchthal.
Am Dorfausgang steigt die Straße leicht weiter an, folgt einem Kamm, der einen herrlichen Blick auf das Tal unten freigibt, ein offenes und helles Panorama.
Dann fällt die Straße sanft ab, schlängelt sich durch die Wiesen und streift den Waldrand.
Weiter unten macht sie einen kurzen Abstecher unter die großen Laubbäume, ein schattiger Durchgang, wo die Sonne mit den tanzenden Blättern spielt.
Bald verlässt der Jakobsweg den Asphalt, um sich auf einen breiten Weg zu wagen, der in den Wald eintaucht, eine Rückkehr zur Natur, fernab der menschlichen Straßen.
Der Weg schlängelt sich sanft durch den Eyberg-Wald, eine wahre Kathedrale aus imposanten Buchen, die sich in den Himmel erheben, während die Eichen, bescheidener, diskret wachen. Die Ahornbäume, ebenso wie die Nadelbäume, sind in diesem Teil des Waldes seltener.
Am Ende dieses majestätischen Waldes trifft der Weg kurz auf eine kleine Asphaltstraße, ein flüchtiger Übergang, bevor er wieder in den Schatten der Bäume eintaucht.
Bald verlässt der Weg wieder die Straße, kehrt zu seiner wilderen Natur zurück und schlängelt sich erneut unter dem Blätterdach hindurch, immer in sanfter Steigunge.
Der festgetretene Erdboden wellt sich sanft unter den riesigen Buchen, die als unangefochtene Herrscher über diesen Wald thronen. Einige Kiefern und Eichen versuchen, diese pflanzliche Dominanz zu durchbrechen und ein wenig Luft und Licht in diesem Meer von Laub zu ergattern.
Abschnitt 3: In der Senke von Krauchthal
Überblick über die Schwierigkeiten der Strecke: Strecke mit oft sehr steilen Steigungen.
Der Spaziergang durch diesen herrlichen Wald geht weiter, jeder Schritt führt tiefer in die Ruhe dieses natürlichen Heiligtums.
Doch plötzlich ändert sich die Landschaft radikal. Vor Ihnen erscheint die Hölle in Form eines schmalen Pfades, der mit einem Gefälle von über 40 % in die Dunkelheit des Waldes hinabstürzt. Ohne Stöcke, um das Gleichgewicht zu halten, wird jeder Schritt zur Herausforderung, ein Kampf gegen die Schwerkraft. Zum Glück scheinen die jungen Buchen am Wegesrand wie durch Vorsehung platziert, um den unvorsichtigen Wanderern Halt zu bieten. Das Martyrium ist zum Glück kurz, ein mühsamer, aber kurzer Abstieg.
Unten wird das Gefälle unter den dichten Baumkronen endlich sanfter, und die Luft wird leichter und angenehmer. Die Stille des Waldes wird nur vom Rascheln der Blätter im Wind unterbrochen.
Nach einigen Augenblicken tritt der Weg aus dem Schatten des Waldes heraus und mündet in eine kleine Straße, die friedlich schlängelnd ein Dorf mit dem anderen verbindet, wie eine ruhige Lebensader in dieser hügeligen Region.
Doch der Asphalt bietet nur kurz Erholung; schon bald verlässt der Jakobsweg die Straße, um wieder in die schattige Stille des Waldes einzutauchen.
Dieses Mal ist der Waldabschnitt kurz. Bald windet sich der Pfad durch die Wiesen, wo sich der Horizont wieder vor Ihren Augen öffnet.
Bald durchquert der Jakobsweg den malerischen Weiler Banziloch. Dieser bezaubernde Ort, eingebettet in die steilen Hügel, ist ein wahres Berner Juwel, wo die traditionellen Häuser stolz ihre so breiten Dächer zeigen, dass sie fast den Boden berühren. Der Charme dieses Ortes ist vollkommen, verstärkt durch die Schafe und Ziegen, die friedlich auf den grünen Hängen weiden. Von dieser pastoralen Idylle aus offenbart sich Krauchthal in der Ferne, eingebettet in der Ebene.
Die Region Krauchthal, einst eine Hochburg der Steinmetze, trägt noch immer die Spuren dieser industriellen Vergangenheit. Mitte des 19. Jahrhunderts war ein Gasthaus namens Zum Weissen Rössli der bevorzugte Treffpunkt dieser Handwerker. Es wird erzählt, dass man dort die gefürchtete Silikose der Steinmetze mit großzügigen Schlucken Bätrziweasser behandelte, einem so starken Schnaps, dass er angeblich Glas hätte schneiden können.
Auf Ihrem Weg, nur wenige Dutzend Meter weiter auf der Straße, taucht die Variante wieder in den Wald ein. Hier wird der Pfad anspruchsvoller, die Steigung plötzlich steil, das hohe Gras streift Ihre Beine, und das Gehen wird mühsamer.
Je näher Sie Krauchthal kommen, desto mehr scheint das Gelände Ihre Ausdauer auf die Probe stellen zu wollen. Der Pfad trifft auf eine kleine Straße, doch der Abstieg bleibt genauso anstrengend, erfordert Geduld und Mühe.
Je näher man einem größeren Ort kommt, desto unvermeidlicher verändert sich das urbane Landschaftsbild. Krauchthal (2.400 Einwohner) bildet hier keine Ausnahme: Die seelenlosen kleinen Villenviertel breiten sich allmählich in den umliegenden Dörfern aus. Dennoch bewahrt Krauchthal noch einige Überreste seiner Vergangenheit, insbesondere durch seine imposanten Bauernhöfe, die von einer anderen Epoche zeugen.
Am Ende des Abstiegs trifft der Jakobsweg auf die Hauptstraße, die das Dorf durchquert. Hier können Sie sich im Café oder im Laden stärken. Ein Schild zeigt an, dass Boll in 3 Stunden und 15 Minuten zu Fuß erreichbar ist, auf dem Jakobsweg 4.
Folgen Sie dieser Straße, und Sie kommen am Museum vorbei, das den ehemaligen Steinmetzen gewidmet ist, ein wahres Zeugnis der lokalen Geschichte.
Schon bald verlässt der Jakobsweg die Hauptachse und biegt auf eine Nebenstrasse ab, in Richtung des Strafvollzugsanstalts Thorberg, einer imposanten Festung, die auf einem Hügel thront.
Die Straße schlängelt sich dann zu einem großen Bauernhof unterhalb des Strafvollzugsanstalts, was eine wichtige Abzweigung für den weiteren Verlauf der Etappe markiert. In der Vergangenheit nahmen wir auf diesem Weg eine Serpentinenstraße, die über das Strafvollzugsanstalt führte. Aber heute, vielleicht aus Unachtsamkeit oder wegen schlecht sichtbarer Beschilderung, gingen wir durch den Bauernhof und setzten den Weg unterhalb des Schlosses fort, wo sich auch ein gelbes Richtungsschild befindet. Die Wegweiser von SchweizMobil sind manchmal auf dem Jakobsweg 4 verwirrend, insbesondere auf dieser Variante zwischen Bern und Luzern, wie wir mehrmals festgestellt haben. Wenn Sie also an dieser Abzweigung ankommen und den Jakobsweg 4 finden, folgen Sie ihm. Andernfalls gehen Sie flach unterhalb des Strafvollzugsanstalts weiter. Diese Strecke, die wir liebevoll die Variante nennen, führt ebenfalls nach Boll.
Auf der Variante des Jakobswegs schlängelt sich ein breiter Erdweg flach unterhalb des Strafvollzugsanstalts Thorberg, umgeht den Hügel ohne Schwierigkeiten.
Der Weg verläuft ruhig in der Ebene.
Wenn Sie sich umdrehen, sehen Sie immer noch die imposante Silhouette des Strafvollzugsanstalts auf seinem Felsvorsprung. Einst befanden sich hier eine befestigte Burg und später ein Kartäuserkloster auf diesem Hügel. Danach wurde Thorberg in eine Irrenanstalt und ein Krankenhaus umgewandelt, bevor es seit 1848 zum Sitz des Berner Strafvollzugsanstalts wurde.
Die umliegende Ebene wird intensiv landwirtschaftlich genutzt, gesäumt von zahlreichen Bauernhöfen, die den Horizont verstellen.
Am Ende der Geraden weist Ihnen ein Wegweiser deutlich den Weg nach Boll, das noch 2 Stunden und 45 Minuten entfernt ist, was Sie beruhigen sollte, falls Sie zuvor die Abzweigung des Jakobswegs 4 verpasst haben.
Die Strecke biegt dann im rechten Winkel ab und erreicht eine asphaltierte Landstraße, die sanft entlang des Waldrandes ansteigt.
Dieser Abschnitt der Straße ist ruhig und frei von Fahrzeugen, und weiter oben führt sie an einem kleinen Sägewerk vorbei, was diesem friedlichen Waldpanorama einen Hauch von Ländlichkeit verleiht.
Der Schatten der großen Bäume macht das Gehen angenehm, während ein kleiner Bach, der Tannebodebach, leise entlang der Straße plätschert.
Weiter oben taucht eine kleine Hütte auf, wahrscheinlich ein lokaler Unterstand mit einer eingerichteten Grillstelle, eine willkommene Raststätte für die Einheimischen.
Kurz darauf weicht der Asphalt einem breiten Erdweg, der den Beginn eines steileren Anstiegs im majestätischen Muelerewald markiert.
Abschnitt 4: Im Muelerewald
Überblick über die Schwierigkeiten der Strecke: Strecke mit oft sehr steilen Anstiegen.
In diesem weiten Wald, wo sich Schatten und Licht vermischen, erheben sich majestätische Bäume, Sinnbilder einer uralten Natur. Am Rande von Bern ragen weiße Tannen auf, wahre Riesen des Pflanzenreichs, die kräftige Fichten begleiten, welche wie stille Wächter den Lauf der Zeit beobachten. Die schlanken und anmutigen Buchen fügen diesem Waldpanorama eine feine Note hinzu. Die Forstarbeiter, die Gestalter dieser Landschaft, haben auch Douglasien, starke Eichen und leuchtende Ahornbäume eingeführt, und so eine fast vollständige Palette von Laubbäumen geschaffen, auch wenn Kastanien und Eschen in dieser Szenerie zu fehlen scheinen.
Der steile und hartnäckige Anstieg begleitet den Wanderer entlang dieses breiten und relativ offenen Weges, der sich durch einen ziemlich lichten Wald windet, wo die großen Bäume sich ohne Behinderung aneinanderreihen. Die Luft ist frisch, durchzogen vom harzigen Duft der Nadelbäume und dem sanften Rascheln der Blätter.
In den weiten Kurven der Straße öffnet sich der Blick und gibt den Blick auf schlanke Douglasien und schwarze Kiefern frei, deren Wipfel den Himmel zu berühren scheinen, in einem luftigen Tanz, bei dem sich die Wolken verflechten. Der Anstieg, manchmal durch kurze, sanftere Abschnitte unterbrochen, bleibt jedoch anstrengend, jeder Schritt hallt im beruhigenden Schweigen des Waldes wider.
Hin und wieder erblickt der Wanderer am Wegesrand Mergelwände, stumme Zeugen der einstigen Steinmetze des Tals, wie Relikte eines uralten Handwerks, das tief in dieser geschichtsträchtigen Erde verwurzelt ist.
Bald verlässt der Weg den Schatten des Waldes und führt auf eine grüne Lichtung, auf der das Vieh unter der Sonne weidet und das üppige Gras genießt. Dieser Ort, geprägt von Ruhe, verkörpert eine Harmonie zwischen Menschen und Natur, ein ländliches Paradies, in dem das Leben aufblüht.
Die Region, durchzogen von Wanderwegen, lädt zu Erkundungen ein. Bald erreicht man die Lichtung namens Vordere Geisme, den Ausgangspunkt für viele Abenteuer, doch der Weg führt Sie weiter, immer in Richtung Boll.
Der Weg steigt weiter an, immer in Schräglage, zu neuen Horizonten, bietet aber eine Richtung, die vorerst nicht für Sie bestimmt ist, denn bald wird der Weg abwärtsführen und Sie von den Höhen dieses majestätischen Hügels zurückbringen, der fast einer Berglandschaft gleicht.
Der Weg folgt kaum der Kammhöhe und gewährt flüchtige Blicke auf die Welt, die tief unter Ihnen liegt…
…bevor er in einen sanften, aber entschlossenen Abstieg übergeht. Hier drängen sich prächtige Laubbäume um Sie herum, während die Nadelbäume allmählich verschwinden, wie Schatten, die sich im Licht auflösen.
Der Abstieg, oft durch markante Reliefs geprägt, wechselt zwischen festgetretenem Boden und grasbewachsenen Flächen, eingebettet in eine üppige Vegetation, die vor Vitalität nur so strotzt. Jeder Schritt klingt wie ein sanftes Flüstern, jeder Grashalm tanzt im Windhauch, und es entsteht eine Symphonie der Sinne inmitten dieser verzauberten Landschaft.
Hier zeigt sich der Berg in seiner ganzen Strenge, ein imposantes und majestätisches Bild. Weiter unten liegen Baumstämme, wie bescheidene, rettende Stützen, verstreut auf dem Weg und bieten den Wanderern Halt, die nach Balance suchen. Diese rustikalen Elemente leiten die Schritte zu einem namenlosen Bach, der sanft von den Höhen herabfließt, wie eine leise Melodie, die der Berg flüstert.
Weiter unten wird der Abstieg milder, und der Weg schlängelt sich durch den Wald, sichtbar unter dem dichten Blätterdach, und bietet einen erholsamen Spaziergang, bei dem die Natur im Einklang mit Ihren Schritten zu atmen scheint.
Bald eröffnet sich ein Blick auf das Dorf Lindental, das tief unten hinter einem dichten grünen Blätterdach verborgen liegt, wie ein verborgener Schatz, der darauf wartet, entdeckt zu werden.
Der Weg führt Sie an einem verlassenen Bauernhof vorbei, einem Relikt aus vergangenen Zeiten. Unten scheint das Dorf zum Greifen nah, aber lassen Sie sich nicht täuschen: Der Zugang ist weitaus komplizierter, als es auf den ersten Blick scheint.
Eine steile Rampe aus rauen Betonplatten führt Sie zielstrebig ins Flachland, zum Eingang des friedlichen Weilers.
Lindental breitet sich aus wie ein kostbares Juwel, mit seinen alten Berner Häusern, geschmückt mit Blumen, von denen einige vielleicht nur noch Erinnerungen an einst wohlhabende Bauernhöfe sind. Nebenbei liegt ein entzückender Teich, in dem Enten paddeln und dem ländlichen Bild zusätzlichen Charme verleihen.
Hier schlängelt sich die Straße zwischen Krauchthal und Boll, aber man kann nicht sicher sagen, ob die Schule, einst das Herz der Gemeinde, noch an diesem Ort existiert.
Die Strecke folgt sanft der Straße, die sich zwischen hübschen Häusern hindurchzieht, in dieser Gegend, in der Enten und Gänse, diese charmanten Vögel, die Gärten beleben und fast wie Kultfiguren wirken.
Hier sind Sie anderthalb Stunden von Boll entfernt, eine Wanderzeit, die in dieser friedlichen Umgebung wie eine Ewigkeit erscheinen mag.
Dennoch fehlen die Annehmlichkeiten: kein Lebensmittelgeschäft in Sicht, nur eine Käserei, was im Kanton Bern, wo Kuhherden – die Symbole dieser Region – friedlich weiden, wenig überrascht.
Die Variante folgt noch eine Weile der Straße, bevor sie auf eine kleine Straße abbiegt, die an imposanten Bauernhöfen vorbeiführt, die alle in ihrem Glanz erstrahlen und Zeugen eines anerkannten landwirtschaftlichen Könnens sind
Kurz darauf weicht der Asphalt dem Kies, und die Strecke steigt an, zieht hinauf in den Wald, der den Hügel krönt.
Der Weg überquert den bescheidenen Bach Holebach, wo die ruhigen und gelassenen Simmentaler Kühe ihre Mittagsrast genießen, unter einem freundlichen Himmel
Dann stellt sich Ihnen eine denkwürdige Herausforderung: Ein breiter Kiesweg windet sich steil den Hügel hinauf, mit einer Neigung von über 40 %. Sie müssen sich voll konzentrieren, um nicht auf diesem tückischen Terrain auszurutschen. Zum Glück ist der Aufstieg nicht endlos; wenige hundert Meter genügen, um den Gipfel zu erreichen.
Am Ende des Anstiegs wird die Neigung etwas sanfter, und der Weg führt Sie zu einem Bauernhof, der dem Gartenbau gewidmet ist. Die Arbeit hier muss hart sein, so steil sind diese Hänge. Sie befinden sich in Wart, eine Stunde und zwanzig Minuten von Boll entfernt.
Nach der Hölle folgt das Fegefeuer: Der Weg verliert sich im Unterholz, aber er ist tief von großen Spurrillen durchzogen, die Spuren eines lehmigen Bodens, der selbst bei trockenem Wetter zu kleben scheint und jeden Schritt ein wenig schwieriger macht.
Abschnitt 5: In der Wildnis, bevor man die Ebene wieder erreicht
Überblick über die Schwierigkeiten der Strecke: keine Probleme, vor einer langen, manchmal steilen Abfahrt.
Der Weg taucht dann in ein dichtes Gehölz ein, das man fast als unangenehm bezeichnen könnte. Umgeben von Buchen- und Ahorntrieben sowie vereinzelten Sträuchern, breitet er sich auf einem fast schlammigen Boden aus, in den die Spuren von Traktoren sich wie Narben im Boden eingraben. Der einzige Vorteil dieses Abschnitts ist, dass der Weg eben verläuft, was eine Anstrengungspause bietet.
Am Ausgang dieses bedrückenden Gehölzes öffnet sich die Sicht und gibt den Blick auf eine extreme Steigung frei, wo es den Gemüsepflanzen schwerfällt, zu gedeihen, was von den Schwierigkeiten der Bewirtschaftung in einer solchen Umgebung zeugt.
Doch die frische Luft ist nur von kurzer Dauer, und der Pfad kehrt schnell in das Durcheinander des Waldes zurück, wo die unansehnlichen Triebe verkümmerter Laubbäume, die nach Licht suchen, eine trostlose Atmosphäre schaffen.
Weiter entlang, während der Durchgang durch das Dickicht immer undurchdringlicher wird, steht ein Tor, das geöffnet werden muss, um Ihnen einen Ausgang zu bieten. Der Weg steigt dann sanft durch die Wiesen an und befreit sich aus den verschlungenen Wäldern.
Hier wiederum hält sich der Weg nicht lange auf, bevor er einen weiteren unscheinbaren Bach erreicht, der aus den Bergen herabfließt und sich durch eine karge Natur windet.
Dann folgt der Reigen der Zäune, die man öffnet und schließt, denn die Hügel beherbergen Vieh, oft Schafe, die auf diesem steilen Gelände weiden. Der Weg wird dann angenehmer, während sich die umliegende Natur in einer ländlichen Atmosphäre präsentiert, ein angenehmer Kontrast zu den vorherigen Dickichten.
Kurz darauf führt der Pfad an einem scheinbar verlassenen Bauernhof vorbei. Ein Anblick, der in der Schweiz so selten ist, dass er wie in der Zeit eingefroren erscheint, und die Echos eines vergangenen Lebens durchscheinen lässt.
Kurz danach steigt der Weg leicht entlang des Waldrandes an, mit dem ständigen Auf und Zu der Zäune. Oben erklingen die sanften Kuhglocken, eine vertraute Melodie der Alpen. Die Bauern, aufmerksam gegenüber ihrer Umgebung, haben majestätische Eschen gepflanzt, die stolz neben den großen Laubbäumen des Waldes stehen.
Vom Gipfel des Hügels fällt ein breiter Weg mit einer etwa 15-prozentigen Steigung zur Waldgrenze hinab, wie eine natürliche Rutsche, die zur Abfahrt einlädt.
Kurz danach verlässt der Weg den Schatten des Waldes und erreicht die sonnigen Wiesen, wo Obstbäume gedeihen und die ersten Bauernhöfe von Feld sichtbar werden.
Der Weg umgeht einen ersten Bauernhof, bevor er sich in eine asphaltierte Straße verwandelt, die durch das verstreute Dorf führt.
Hier erstrahlt die Natur erneut, sie singt mit wohltuender Anmut in einem typisch schweizerischen Bild, in dem Weiler und Bauernhöfe aufstrahlend grünen Hügeln eingebettet sindt.
Die Steigung wird allmählich sanfter, während man in dieser dünn besiedelten Region absteigt, wo die Bauernhöfe und Herrenhäuser rar sind, wie kostbare Perlen auf einer Gebetskettet.
Ein Feld- und Grasweg taucht aus dem Weiler auf und führt bald zu einer kleinen Landstraße, die entlang goldener Maisfelder verläuft, die im Wind zu tanzen scheinent.
scheinen. Boll256/257
Die Steigung wird sanft und zieht sich unter dem wohlwollenden Schatten der großen Laubbäume und Douglasien hin, was eine beruhigende Atmosphäre der Stille schafft.
Schließlich endet die Straße an einem gigantischen und wunderschönen Bauernhof, der auch als Gästehaus dient. Man kann nicht umhin zu denken, dass es ein wahres Vergnügen wäre, hier seine Koffer abzustellen.
Von dem Bauernhof erstreckt sich ein flacher Weg entlang des Waldrandes und schlängelt sich sanft über mehrere hundert Meter, wie eine Einladung, die Geheimnisse der Natur zu erkunden.
Am Eingang des Waldes wird der Pfad auf festem Boden breiter, und der Abstieg zur Ebene beginnt sanft und beruhigend, geschützt von den immer noch majestätischen Bäumen, die über den Wanderer zu wachen scheinen.
Während Sie weiter absteigen, beschleunigt sich die Steigung, und der Weg wird steiniger, jeder Schritt hallt auf dem Boden wider, wie ein Echo vergangener Tage.
Weiter unten entfernt sich die Strecke endgültig vom Wald für heute und markiert das Ende eines Waldkapitels.
Bald weicht der feste Boden dem glänzenden Asphalt auf den Höhen von Boll, was einen Übergang zu einer neuen Umgebung signalisiert.
Hier beginnt die Strecke, mit den Villen, die die Hügel bevölkern, zu tanzen, indem sie von einem Niveau zum anderen übergeht, wie in einem Balanceakt. Ein schmaler Pfad führt dann durch das Gras hinab und schlängelt sich entlang der Villen, bis er schließlich eine Querstraße unten erreicht.
Dort verweilt er nicht und nimmt sein kleines Spiel wieder auf, indem er noch eine Stufe weiter hinabsteigt, mit einer Agilität, die ihn offenbar erfreut.
Er scheint an diesem Spiel Gefallen zu finden und gibt sich ein letztes Mal diesem Springseilspiel hin. Diese Art von Anstrengung erlaubt es ihm, schnell an Höhe zu verlieren und sich der einladenden Ebene zu nähern.
Nach dieser fröhlichen Verrenkung wird die Strecke ruhiger und folgt einer großen Straße, die hinab ins Städtchen führt.
Einst ein Dorf von Handwerkern und Bauern, hat sich Boll im Laufe der Zeit verändert. Der Bau der Straße und die Einrichtung des Bahnhofs zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben sein Gesicht tiefgreifend verändert. Im letzten Jahrhundert entstand eine florierende Bautätigkeit, vor allem entlang der Straße nach Bern, und ab 1970 an den Hängen der Hügel und im benachbarten Weiler Sinnringen. Heute zählt die Gemeinde etwa 2.000 Einwohner, eine Mischung aus Dienstleistungsunternehmen und kleinen Industrien. Es ist kein Urlaubsort, und die Mehrheit der Erwerbstätigen pendelt täglich nach Bern. Glücklicherweise durchquert ein Zug dieses Krauchthal-Tal, was dieser eher abgelegenen Region etwas Dynamik verleiht und den Wanderern, die die Hauptstadt schneller erreichen wollen, einen Hoffnungsschimmer bietet.
Auf dem Jakobsweg 4 nach Krauchthal
Die Straße steigt in Richtung des Thorberghügels an, doch sie führt nicht hinauf, und das aus gutem Grund: Auf dieser Höhe thronte einst ein großes Schloss, später eine Festung und schließlich ein Kloster, das den Kartäusern gehörte. Im Laufe der Zeit wurde dieser Komplex in eine Heilanstalt und ein Krankenhaus umgewandelt und diente als Sitz der Berner Verwaltung. Seit 1848 beherbergt Thorberg das Berner Strafgefängnis. Ab der Abzweigung zum Gefängnis steigt ein Erdweg sanft an und schlängelt sich am Rand des Muelerewalds entlang. Nach einigen Kurven öffnet sich ein weiter Blick auf das imposante Gefängnis, das durch seine Strenge beeindruckt. Der Weg steigt weiter ununterbrochen durch den Wald, teils mit recht steilen Anstiegen. Am Waldausgang taucht der Jakobsweg 4 knapp unterhalb von Schwändi auf, wo Sie eine sehr gut ausgestattete Rastmöglichkeit für Wanderer und Pilger finden. Von Schwändi aus steigt der Erdweg weiter an und gewinnt auf steilen Hängen an Höhe, überschreitet jedoch nie eine Neigung von 15 %. Der Weg führt lang durch den dichten Abnitwald. Auf dem Gipfel des Hügels wird die Steigung sanfter und enthüllt einen so gepflegten Kanton Bern, dass selbst die Holzstapel manchmal Fenster zu haben scheinen. Breite Erdwege durchqueren ein kleines Plateau, das von Laubbäumen und Fichten gesäumt ist. Bald beginnt die Straße den Abstieg in Richtung des Tierheims von Tannenbode.
Von Tannenbode führt eine asphaltierte Straße sanft abfallend durch die Wiesen am Waldrand und passiert den Weiler Sunnerain. Sie führt dann weiter in den Utzigerwald, den sie mit Leichtigkeit durchquert, mal im Wald, mal am Rand. Am Waldausgang schlängelt sich die Straße sanft weiter und bietet freie Blicke auf die umliegenden Wiesen, bis sie schließlich den Weiler Hubel erreicht. Bei klarem Wetter entfalten sich die Berner und Freiburger Alpen majestätisch. Ein Weg führt von den Wiesen oberhalb von Hubel hinunter und taucht in ein kleines Wäldchen ein. In diesem bewaldeten Gebiet wird der Abstieg steil, und kleine Holzstämme halten den Boden fest, um ein Abrutschen zu verhindern. Der Weg führt durch hohes Gras am Waldrand, doch dieser Abschnitt ist zum Glück nicht allzu lang. Bei nassem Wetter dürfte er jedoch zu einer echten Herausforderung werden.
Weiter führt der Weg am Schloss von Utzigen vorbei. Einst im Besitz kleiner lokaler Adelsfamilien, wurde das Schloss in ein Hospiz umgewandelt. Es wurde 1964 renoviert und beherbergt heute ein Altersheim, das Geschichte und Alltag vereint. Vom Schloss Utzigen aus führt der Jakobsweg 4 hinunter zu einer Art Plateau, zunächst über weiches Gras, dann aufglänzendem Asphalt. Anschließend führt er auf einen Erdweg, der den Weiler Weier durchquert, wo die Häuser in rustikalem Einklang beieinanderstehen. Am Ausgang des Weilers, nach einem kurzen Weg durch blühende Wiesen, führt der Weg in ein Stück Wald zurück, das den heimischen Baumarten Schutz bietet. In diesem Wäldchen werden einige Abschnitte steiler, auf einer Straße, die nun eine Asphaltdecke erhalten hat, was auf die Moderne hinweist, die in dieses grüne Kleinod Einzug gehalten hat. Der Jakobsweg 4 erreicht schließlich Boll/Utzigen, wo die Eisenbahn vor Leben vibriert.
Unterkunft auf dem Via Jacobi
- B&B Kilchenmann, Schwendi 304, Krauchtal; 034 411 12 94; Pension, Frühstück
- Zivilschutzanlage Vechigen, Stämpbachstrasse 4, Boll; 031 838 00 80; Gîte
- B&B Kopp, Utziigenstrasse, Boll; 031 839 41 76/076 582 83 33; Pension, Frühstück
- Gasthof Alpenblick, Ferenberg 493, Stettlen; 031931 40 07; Hotel, Abendessen, Frühstück
In diesen Gegenden gestaltet sich die Suche nach einer Unterkunft schwierig. Eine Option besteht darin, den Zug nach Stettlen zu nehmen, dass zwei Kilometer entfernt liegt, wo ein bescheidenes Hotel steht. Viele Pilger jedoch, von der Dringlichkeit ihres Weges getrieben, durchqueren Boll nur flüchtig und ziehen es vor, zügig weiter nach Bern zu gehen – eine Etappe von über 30 Kilometern. Ein Restaurant und ein kleiner Lebensmittelladen befinden sich auf dem Weg in Krauchtal. Die Botschaft ist klar: Es ist dringend zu empfehlen, eine Unterkunft im Voraus zu reservieren.
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