Auf den sanften Bergen des Toggenburgs
Ihre Schritte durchqueren auch heute mit unerschütterlichem Willen die sanften Hügel der Ostschweiz. Wie ein Gedicht in Bewegung durchzieht Ihre Route mit Anmut die wellige Landschaft der Kantone Appenzell Ausserrhoden, um dann in das Labyrinth des Toggenburgs im Kanton St. Gallen einzutauchen, bevor sie sich in Wattwil entfaltet. Diese Gegenden, die Wiege des Jodelns, dieser urtümlichen und faszinierenden musikalischen Form, hallen wider von tausend Echos. In Appenzell Innerrhoden wird dieser Gesang als « Rugguusseli » bezeichnet, in Ausserrhoden trägt er den Namen « Zäuerli », während er im Herzen des Toggenburgs sanft auf den Ruf « Johle » antwortet. Es geht nicht nur darum zu singen, sondern die menschliche Stimme in eine Melodie zu verwandeln, die aus den Tiefen der Seele aufsteigt. Die Jodel dehnen sich wie melancholische Klagen aus und weben Gedanken zwischen den Kehlköpfen. Es sind Vokale und Silben, die zwischen Bruststimme und Kopfstimme vibrieren, ein klangliches Ballett, bei dem der Gesang bei jedem Kehlkopfschlag aufblüht. Wenn der erste Jodler seine Melodie anstimmt, wird er von den anderen Sängern in einer polyphonen Improvisation begleitet, und so entsteht eine Symphonie reiner Emotionen. Rustikal und kantig bleibt der Jodel fest in der Bergkultur verankert, ein kostbares Erbe, das die Schweizer Herzen schätzen.
Die Hügel zeichnen sich in sanften Kurven ab, die tiefen Täler strecken ihre einladenden Arme aus, während die majestätischen Wälder jahrtausendealte Geheimnisse murmeln. Ihre Route, die Herisau verlässt, führt zunächst zu den Gipfeln des Toggenburgs, schlängelt sich zwischen Wäldern und Wiesen hindurch, vorbei an stolzen Appenzeller und St. Galler Bauernhöfen. Bei jeder Biegung schweift der Blick zu einer prächtigen Aussicht, die manchmal bei günstigem Wetter einen atemberaubenden Blick auf die majestätische Säntis-Bergkette bietet. Weiter führt die Route in das dunkle Geheimnis des Neckertals nach St. Peterzell, wo ein jahrhundertealtes Kloster wie ein Wächter der Zeit aufragt, während die Fassaden der bürgerlichen Häuser von einer glorreichen Vergangenheit zeugen. Es ist das Land der Schindelmacher, der Meisterhandwerker der Schindeln, deren Kunst in den Nebeln der Zeit verloren geht. Aber vor allem ist es neben Appenzell das Reich der Älpler, unermüdliche Hüter der Traditionen, Lieder und alten Bräuche. Inmitten dieser Landstriche, in denen der authentische Puls der Schweiz noch schlägt, hat der Reisende manchmal das Privileg, den rustikalen Charme lokaler Festlichkeiten zu erleben, das Klappern der Peitschen durch die Täler zu hören oder das sanfte Läuten der Glocken zu vernehmen, die die Zeit markiert. Und wie könnte man sich nicht dem musikalischen Zauber des « Talerschwingens » ergeben, bei dem ein Münze, die in einem Eimer wirbelt, den Jodel begleitet, oder der betörenden Melodie der Toggenburger Zither, einem Instrument ohne Note oder Partitur, das die reine Essenz der musikalischen Kunst offenbart? Am Wochenende haben Sie vielleicht das Privileg, das Alphorn erklingen zu hören, einst ein Bote der Täler, heute ein Zeuge vergangener Zeiten. Die stolzen Bauernhöfe prägen die Landschaft. In den hochgelegenen Tälern von Thur und Neckar gedeiht die Viehzucht, und Käse regiert souverän. Das Toggenburg, ein herausragender Produzent von Appenzeller, feiert auch die Köstlichkeiten von Sbrinz und Tilsit. Und was ist mit dem « Schüblig » zu sagen, dieser königlichen Wurst, einem köstlichen Genuss aus dem zarten Fleisch von Kalb oder Schwein?
Die Strecke, gesäumt von steilen Höhenunterschieden, gilt als eine der anspruchsvollsten Etappen des Jakobswegs in der Schweiz. Nicht so sehr wegen seiner technischen Schwierigkeiten, sondern wegen des ununterbrochenen Aufstiegs, der ihn prägt. Der erste Teil der Reise, anspruchsvoll, führt Sie zu Gipfeln, wo sich Himmel und Erde vermischen, bevor Sie wie ein reißender Strom nach St. Peterzell im Tal des Neckers stürzen. Von hier aus schlängelt sich die Strecke zwischen grünen Wiesen und geheimnisvollen Wäldern hindurch, bis nach Scherrer, hoch oben in Wattwil. Der darauffolgende Abstieg ist eine Herausforderung für Knie und Knöchel, ein steiler Abstieg in die verwinkelten Gassen von Wattwil.
Wir haben die Route in mehrere Abschnitte unterteilt, um die Übersicht zu erleichtern. Für jeden Abschnitt zeigen die Karten den Verlauf, die Steigungen entlang der Strecke und den Zustand der Strecke (Straßen oder Pfade). Die Routen wurden auf der Plattform „Wikilocs“ erstellt. Heutzutage ist es nicht mehr notwendig, detaillierte Karten in der Tasche oder im Rucksack zu haben. Mit einem Mobiltelefon oder Tablet kann man den Verlauf der Route ganz einfach live verfolgen.
Für diesen Weg gibt es hier den Link:
https://fr.wikiloc.com/itineraires-randonnee/de-herisau-a-wattwil-sur-la-via-jacobi-4-31775955
Schwierigkeitsgrad der Strecke: Die Strecke dieser Etappe führt über beträchtliche Höhenunterschiede, mit einem Höhenunterschied von +871 Metern und einem steilen Abstieg von -1023 Metern. Dies ist eine der gefürchtetsten Abschnitte des Jakobswegs in der Schweiz, nicht wegen seiner technischen Schwierigkeiten, sondern wegen der ständigen Steigung, die jeden Schritt begleitet. Schon die ersten Schritte machen sich mit teilweise steilen Hängen von bis zu 15 bis 25 % bemerkbar. Wie ein unaufhörliches Ballett führt Sie die Strecke durch natürliche Achterbahnen, bis Sie Landscheide erreichen, die Grenze zwischen den Kantonen Appenzell und St. Gallen. Der darauffolgende Abstieg ist eine echte Herausforderung, der Sie folgen müssen, um die steilen Hänge hinunter nach St. Peterzell im Neckertal zu gelangen. Von dort aus windet sich die Strecke zwischen grünen Wiesen und geheimnisvollen Wäldern hindurch, um tapfer den Weg nach Scherrer zu erklimmen, hoch oben in Wattwil. Und mit einem ebenso steilen wie schwindelerregenden Abstieg beenden Sie diese Etappe und tauchen in die verwinkelten Gassen von Wattwil ein.
Zustand der Strecke: In diesem Abschnitt der Reise sind asphaltierte Strecken rar gesät zugunsten von Pfaden:
- Asphalt: 9,3 km
- Wanderwege: 14,3 km
Natürlich sind nicht alle Pilger vertraut mit dem Lesen von GPS und dem Navigieren auf einem Handy, und es gibt immer noch viele Orte ohne Internetverbindung. Daher können Sie auf Amazon ein Buch finden, das sich mit dieser Route beschäftigt.
Wenn Sie nur die Unterkünfte der Etappe einsehen möchten, gehen Sie direkt ans Ende der Seite.
Manchmal, aus logistischen Gründen oder aufgrund von Übernachtungsmöglichkeiten, können diese Etappen Routen kombinieren, die an verschiedenen Tagen zurückgelegt wurden, wodurch sie mehrmals auf denselben Strecken unterwegs sind. Daher können sich Himmel, Regen oder Jahreszeiten unterscheiden. In der Regel ist dies jedoch nicht der Fall, und tatsächlich ändert es nichts an der Beschreibung der Strecke.
Es ist sehr schwierig, die Steigungen der Routen genau zu spezifizieren, unabhängig vom System, das Sie verwenden.
Für « echte Höhenunterschiede » und für Liebhaber echter Höhenunterschiede sollten Sie die Informationen über die Kilometerleistung am Anfang des Guides sorgfältig prüfen.
Abschnitt 1: Ein steiler Aufstieg durch Wiesen und Wälder bis zum Hörnlipass
Überblick über die Schwierigkeiten der Strecke: Steile und stetige Hänge mit einem Höhenunterschied von über 200 Metern in weniger als 3 Kilometern.
Der Via Jacobi beginnt seine Reise in Herisau, indem er die malerische Shmiedgasse entlanggeht und sich seinen Weg durch die Windungen der Glatt bahnt, elegant die Eisenbahnschienen überquerend.
Wie ein silberner Faden, der sich durch das Tal schlängelt, überquert er zweimal das Flussbett und dringt in das Herz alter Häuser ein, typische Wahrzeichen der Region.
Ein manchmal anspruchsvoller Pfad, der steile Hänge von über 15% erklimmt, erhebt sich dann im Gras und folgt den Konturen des Hügels.
Auf den Höhen mildert sich die Steilheit, und Herisau erstreckt sich majestätisch auf der anderen Seite des Vorgebirges.
Der grüne Weg kehrt kurzzeitig auf das Pflaster zurück, direkt unterhalb des bescheidenen Weilers Büel, der sich zwischen einigen ruhigen Bauernhöfen verbirgt.
Von dort aus erstreckt sich ein langer Anstieg, oft sanft, der seinen Weg hauptsächlich durch Weiden bahnt.
Mit zunehmender Höhe zeichnet sich der Waldrand am Horizont ab. Ein letzter Blick bietet sich auf die Höhen von Herisau, als Verneigung vor seinem Glanz.
Der Weg taucht dann unter das Blätterdach ein, wo die Buche unter ihresgleichen herrscht. Während Eichen in diesen Höhen selten sind, durchbrechen einige Ahornbäume und robuste Fichten die Landschaft. Es gibt deutlich mehr Fichten als Weißtannen in den Höhen, durch die der Jakobsweg in der Schweiz verläuft.
In diesem Waldgebiet, wo der Hang nun sanfter wird, zeichnet sich ein Gesundheitspfad ab, ein Überbleibsel vergangener Zeiten, das von vergangenen Trends zeugt. Diese Art von Pfaden, die vor Jahrzehnten sehr beliebt waren, wird heute meist gemieden.
Der Weg setzt seinen Aufstieg fort, sanft ansteigend, bis er auf eine friedliche Lichtung führt, wie eine willkommene Rast in dieser Verbundenheit mit der Natur.
Entlang des bewaldeten Hanges taucht der Wanderer in eine Palette lebendiger Grüntöne ein, ein lebhaftes Symbol der Deutschschweiz. Der Wald offenbart sich, seine sanften Hänge laden zur Ruhe ein.
Auf dem Gipfel dieses grünen Refugiums dominieren die Fichten, die die Wege und umliegenden Hügel bevölkern.
Eine Bank, wie ein Geschenk an erschöpfte Reisende, erhebt sich auf dem Gipfel des Hügels im Schatten einer majestätischen Eiche. Wir sind nur 150 Meter seit der Überquerung der Glatt aufgestiegen. Aber 150 Meter auf 2 km sind nicht zu vernachlässigen.
Weiter oben schlängelt sich der grasbewachsene Pfad nach Nieschberg und folgt dem Verlauf einer Straße, die sich am Horizont abzeichnet.
Am Horizont zeichnet sich das Dorf Schwellbrunn zaghaft ab, ein Versprechen auf eine bevorstehende Etappe auf dem Via Jacobi. Die weiten Weiden sind von soliden Bauernhöfen umgeben.
So biegt der Via Jacobi schnell auf einen breiten Weg ab, der Erde und Gras mischt und sich zu den Gipfeln emporhebt. Am Horizont entfalten die Reihen von Fichten ihre Wipfel und überragen Wiesen von einem so leuchtenden Grün, dass man leicht einen Golfplatz erkennen könnte.
Dann verschmilzt der Weg mit den Weiden, sanft dahinziehend, und bietet dem Reisenden den Trost seiner grünen Hügel. Die Natur erblüht hier in all ihrer Pracht, großzügig und majestätisch.
Richtung Gipfel zeichnet sich eine kleine asphaltierte Straße ab, die den Weg übernimmt.
Sie erreicht schließlich den Hörnli Pass, bescheidener Einschnitt an den Hängen des Hügels. Man nennt ihn hier Pass, weil die kleine Straße auf der anderen Seite des Hügels hinabführt!
Die Straße, steil abfallend, führt zum Dorf Haschwendi. Auf beiden Seiten des Passes bleibt die Landschaft außergewöhnlich, durchzogen von sanften grünen Hügeln.
Abschnitt 2: Sicherlich erkennen Sie vielleicht den Säntis?
Überblick über die Schwierigkeiten der Strecke: Eine anspruchsvolle Strecke mit steilen Auf- und Abstiegen.
Der Jakobsweg erstreckt sich nicht bis zum Dorf Haschwendi. Er streift lediglich den Weiler Vollhofstatt in unmittelbarer Nähe, in einer Art flüchtigen Tanz.
Hier blockiert ein majestätischer Zug dieser edlen grau-beigen Geschöpfe, die Braunvieh, den Fortschritt. Geduld wird auf diesem Weg zur obersten Tugend, während das Gehtempo den Launen der Kühe folgt. Und die Bewohner dieser Lande werden nicht zulassen, dass die Dinge beschleunigt werden. Sie herrschen als Herren über ihr Land, ob es Ihnen gefällt oder nicht. Sie müssen warten, denn die Zeit ist Ihr Verbündeter.
Der Jakobsweg steigt anmutig zur asphaltierten Straße hinauf, die sich den Hügel hinaufschlängelt. Dort weist ein schüchternes Schild auf einen Weg durch die Wiesen hin. Doch auf diesem Weg herrscht eine Sitte: die elektrischen Tore nach dem Passieren zu öffnen und zu schließen. Aber hier gibt es keine Spur dieser Praxis! Sie werden also wie Seiltänzer unter dem Draht balancieren müssen, falls die Kühe friedlich grasen. Die Gesetze des Landes bestimmen ihr eigenes Tempo. Kühe haben immer Vorrang! Selbst für den flüchtigen Durchgang von drei verirrten Pilgern!
In einer solchen Situation können Sie auch den Aufstieg zur Farm entlang der Straße wählen und dann nach rechts in Richtung Wald abbiegen, wo der Weg dem Kamm folgt.
Der Weg verläuft dann entlang des Kamms, manchmal im Wald, manchmal auf Lichtungen. Die Schüler strecken sich, wie oft in diesen deutschsprachigen Gegenden. Hier, unter Buchen und Fichten, sind einige wenige Kastanien, Eichen oder Ahornbäume in die Landschaft gestreut.
Kurz darauf taucht der Weg wieder auf und bietet weite Ausblicke, bis er Säntisblick erreicht, an der Kreuzung der Wege.
Diese Region verdankt ihren Namen dem atemberaubenden Blick auf die Säntis-Kette, die die Appenzeller Voralpen im Süden überragt. Der Säntis, stolzer Wächter der Kantone Appenzell und St. Gallen, ragt auf 2.500 Metern über dem Meeresspiegel.
Der Weg setzt dann seinen Aufstieg auf dem Kamm fort, zunächst auf festem Boden, dann durch Weiden hindurch.
Ein Stück weiter oben, in der Nähe einer Raststätte, zeichnet sich Schwellbrunn ab. Schwellbrunn, wie die Arlésienne von Bizet, zeigt sich fast seit Beginn der Reise, bleibt aber unerreichbar, hoch oben auf einem benachbarten Hügel.
Ein großer Teil des Weges verläuft hier auf grünem Teppich. Es ist nicht nötig, die Ekstase zu beschreiben, die man beim Betreten dieses Grüns empfindet, zwischen den friedlichen Simmentaler oder Braunvieh-Kühen.
Weiter oben trifft der Weg auf eine bescheidene Asphaltstraße.
Hier sind Sie am Ort namens Högg, auf 1000 Metern Höhe, direkt über dem Dorf Schwellbrunn, mit seinen steilen Hausdächern, die wie Himmelwächter wirken.
Von Högg aus ist der Aufstieg zum Kamm noch nicht abgeschlossen, und der Weg schlängelt sich durch Weiden, die die Wälder nur streifen.
Schulkinder aus der Umgebung haben vorübergehend ihre Schuhe ausgezogen, um im Gras zu tollen, oder vielleicht für eine Unterrichtsstunde im Freien. Es sei erwähnt. Ein weiterer Sabbattag auf dem Land oder im Wald für diese Schule.
Ein Pfad führt dann den steilen Hang des Buchenwaldes hinunter, manchmal mit Neigungen von mehr als 25 %.
Am Waldrand schlängelt sich der Weg weiter durch die Wiesen bis zur Gaststätte Hirschen am Eingang von Risi.
Risi, ein Dorf mit vielen Facetten, ist voller Weiler. Die Strecke führt über die Kreuzung hinauf zu den Höhen, wo die Stiftung Risi thront, die der Pflege und Gastfreundschaft gewidmet ist, und dann wieder hinunter zum Restaurant Landscheide. Um Ihren Beinen eine harte Reise zu ersparen, können Sie eine wenig befahrene Straße nach Dicken, St. Peterzell wählen. Die Steigung ist moderat, und Sie werden am Bergrestaurant Sitz in Hintere Risi vorbeikommen, bevor Sie nach Landscheide absteigen. Oben auf dem Kamm verläuft der Jakobsweg.
Abschnitt 3: Über Chäseren, einem Restaurant auf Almwiesen und hohen Hügeln
Überblick über die Schwierigkeiten der Strecke: Die Route führt größtenteils bergab, ist jedoch nicht ganz einfach, mit gelegentlich steilen Hängen, besonders wenn Sie über Risi aufgestiegen sind.
Egal, ob Sie die Route über den Jakobsweg oberhalb von Risi gewählt haben oder sich für die Alternative entlang der Straße entschieden haben, Ihre Reise führt Sie unweigerlich zum Restaurant Landscheide.
Von diesem Kreuzungspunkt aus führt ein Weg anmutig durch die grünen Weiten.
Die Natur entfaltet hier ihre ganze Pracht, bietet der Seele Trost und Staunen, während sich die Bauernhöfe harmonisch an die Hänge der Hügel schmiegen.
Auf dem Gipfel des kleinen Hügels erreicht der Weg den Ort Höchi, auf 1034 Metern Höhe, wo er auf eine kleine Straße aus Erde und Gras trifft. Hier verlassen Sie den Kanton Appenzell, um den Kanton St. Gallen wieder zu betreten. Doch egal! Das Gras bleibt immer noch so einladend, strahlend grün. Weite sanfte Hügel erstrecken sich bis zum Horizont, geschmückt mit Baumgruppen und endlosen Weiden, wo isolierte Bauernhöfe so nahtlos in die Natur übergehen, dass sie wie eine natürliche Erweiterung erscheinen.
Die Route verlässt bald den Asphalt, um die Wiesen zu erreichen. Die Steigung variiert und führt Sie über eine Abfolge von Hügeln, mal sanfte Abstiege, mal steile Hänge.
Nachdem der Pfad die Wiesen durchquert hat, erreicht er schließlich eine schmale asphaltierte Straße am Rande des Weilers Hinterarnig.
Der Jakobsweg bleibt nicht lange auf dem Asphalt. Er schlängelt sich am Weiler entlang und schlängelt sich anmutig zwischen den Wiesen hindurch, begleitet vom friedlichen Murmeln der grauen Kühe…
… bevor die Strecke einen neuen Abstieg beginnt. Die Strecke folgt dem Verlauf dieser bescheidenen Straße, die die umliegenden Bauernhöfe bedient
Während sie ihren Abstieg durch die Wiesen fortsetzt…
… trifft die Strecke schließlich wieder auf die kleine asphaltierte Straße, die sich den Hügel hinabschlängelt.
Diese malerische Straße führt durch die charmanten Weiler von Lindschwendi, wo prächtige Bauernhöfe wie eingefroren in der Zeit wirken. Einige, Zeugen einer fernen Vergangenheit, lassen Fragen über die Jahrhunderte aufkommen, die ihre Mauern erlebt haben. Andere, gezeichnet von den Spuren der Zeit, tragen eine rustikale Schönheit, ihre Fassaden mit Schindeln verkleidet. Hier scheint das sorgfältig gestapelte Holz vor jedem Haus fast heilig zu sein, so regelmäßig ist es angeordnet, fast wie eine künstlerische Installation. Es wäre eine unendliche Freude, diese von den Händen der Vorfahren geformten Wunder zu bewundern, aber der Pilger muss sein Ziel erreichen, bevor die Nacht hereinbricht.
Die Straße führt dann zum friedlichen Weiler Chäseren, einer Herberge, die Unterkunft und Verpflegung bietet. Wenn Sie das Glück haben, hier vorbeizukommen, werden Sie feststellen, wie beliebt diese bescheidenen Bergrestaurants bei den Einheimischen sind, besonders da sie leicht mit dem Auto zu erreichen sind. Während der ganzen Woche sind diese Einrichtungen überfüllt und verströmen köstliche Düfte von Schüblig und Käse. Es fehlen nur noch die fröhlichen Jodler, vielleicht nach ein paar Schlucken Kräuter, dieses Verdauungsschnaps mit würzigen Kräuteraromen.
Das Jodeln, diese tief verwurzelte Tradition, erklingt in Appenzell noch stärker als in Toggenburg, aber diese beiden Regionen sind wie Zwillingsschwestern. Wenn Sie Glück haben, könnten Sie an einer dieser volkstümlichen Veranstaltungen teilnehmen, sei es in den Berggasthäusern oder beim Alpaufzug. Das Talerschwingen (das Klingeln einer Münze in einer Schüssel) passt perfekt zum Jodeln und schafft eine harmonische Atmosphäre, bei der das Summen der Schüssel die ideale Begleitung bildet. Obwohl es keinen festgelegten Ton für die Schüssel gibt, kommt derjenige, der am nächsten an das geschätzt wird, dem Klang von Glocken am nächsten. Und wenn Sie keine Schüssel haben, können Sie immer noch das Schölleschött ausprobieren, eine Geste, die dem Klingeln der schweren Kuhglocken ähnelt, die durch eine rhythmische Bewegung erschüttert werden. Diese Praxis passt ebenfalls perfekt zum Jodeln und zu den Kräutern. Die Bewohner dieser Gegenden lieben es zu singen, manchmal bis zur Ekstase. Die Strophen folgen einander, und bald singen alle im Chor den jodelnden Refrain. So verwandelt sich die Herberge in einen Jodlerchor. Leider war bei unserem Besuch das einzige wahrnehmbare Geräusch das Klappern der Gabeln.
Von der Herberge aus führt eine Straße leicht bergab zwischen den Bauernhöfen hindurch und schlängelt sich durch die umliegende Landschaft.
Bald verlässt der Jakobsweg die Straße für einen fast flachen Pfad durch die Wiesen, der am Waldrand entlangführt.
Abschnitt 4: Sankt Peterzell, das Juwel des Neckertals
Überblick über die Schwierigkeiten der Strecke: Ein echtes Geschicklichkeitsturnier erwartet Sie, um ins Neckertal hinabzusteigen und wieder herauszukommen.
Durch die Windungen des Jakobswegs zeichnet sich die alte Geschichte der Gebiete ab, die sie durchquert. In der friedlichen Atmosphäre des Weilers Aemisegg zeichnet sich eine rustikale Gastfreundschaft ab, wo der Reisende Zuflucht findet. Hier ziert ein Vertreter dieser rustikalen « Sennenstreifen » eine Wand, ein stummer Erzähler unveränderlicher Traditionen. Die Bauernmalereien, ein Erbe der Appenzeller und Toggenburger Länder, hallen mit ihren Freiburger Gegenstücken wider, die von der jahrhundertealten Kunst der Almwiesen zeugen. Seit dem 16. Jahrhundert erfassen diese lebendigen Fresken, die Holzverkleidungen und Melkeimer schmücken, die Essenz des ländlichen Lebens. Die Aufstiege zu den Almen und die Abfahrten, die von den Pinseln der Sonntagsmaler inszeniert werden, preisen den Stolz der Viehzüchter und enthüllen die Früchte ihrer Arbeit durch die Windungen der Kunst. So ergießt sich die Seele des Landes in Gemälden, die sogar in bürgerlichen Häusern Platz finden und das Erbe der Täler weiterführen.
In Freiburger Dialekt werden diese Werke als « poya » bezeichnet und rufen in zwei Silben die Pracht der alpinen Aufstiege hervor. Die Almepopee, die an den Fassaden der Bauernhöfe verewigt ist, hat ihre Wurzeln im frühen 19. Jahrhundert und fügt der künstlerischen Vielfalt der Freiburger Region eine neue Dimension hinzu. Es wäre gottlos, die Details dieser alten Rituale nicht preiszugeben, von stolzen Aufstiegen bis hin zu festlichen Abfahrten, ob sie nun in den östlichen, bernischen, freiburgischen oder walliserischen Kantonen stattfinden. Für diejenigen, die nach Staunen suchen, werfen wir einen flüchtigen Blick auf ein alpines Gemälde, einen im Flüchtigen eingefangenen Alpentanz.
Jeder Kanton, jedes Tal offenbart seinen Reichtum an Bräuchen, ein Kaleidoskop von Sitten und Gebräuchen, das das lebendige Gewebe der Almen webt. Im Rhythmus des Frühlings stellen sich Ziegen und Kühe in den goldenen Wiesen auf, bereit für die Transhumanz, unter der Führung von bunt gekleideten Hirten, den Meistern der Zeremonie. Die Glocken der Herden klingen wie die Noten eines Sinfonieorchesters in der reinen Luft der Gipfel, begleitet vom Gesang der Hirten, den erfahrenen Hütern der Tradition. Der Zug, angeführt vom Grundbesitzer und seinem treuen Hund, schlängelt sich durch steile Pfade und unterbricht seine Reise mit willkommenen Zwischenstopps in den Gasthäusern von einst, um dem erstaunten Reisenden das sanfte Echo eines großzügigen Jodels zu bieten.
Bei den Abfahrten wiederholt sich die Szene wie eine Hymne an die großzügige Natur.
Der Abstieg zum Weiler Berg beginnt und bietet ein ständiges Ballett bukolischer Szenen.
Hier lauert jedoch eine hinterlistige Falle, die die Unschuld des Wanderers herausfordert. In Mähtagen verbirgt sich der Weg unter dem Schnitt des Heus und täuscht selbst die Aufmerksamsten. Ein fantasievoll aufgestelltes Schild unten am Hang lenkt die Schritte in eine steile Abfahrt in eine illusorische Sackgasse. Nur eine scharfe Wachsamkeit kann das Geheimnis durchdringen und den wahren Weg enthüllen. Ah, die irreführenden Schilder! Ah, die ländlichen Rätsel, die unsere Wege säumen! Doch beim genaueren Hinsehen zeigt sich der Weg am Waldrand, das glänzende Gold der gelben Markierungen, treue Wegweiser für die Wanderungen.
Im Schutz des Waldes verirrt sich der Weg, streichelt die Rinde der Ahorn- und Buchenbäume, melodisches Murmeln im grünen Rahmen.
Plötzlich klärt sich der Horizont, und eine gepflasterte Straße zeigt sich, als Einladung, das Abenteuer fortzusetzen.
An den Toren des Dorfes nimmt das Staunen seinen Anfang und kündigt die Entdeckung eines unberührten Juwels an.
Die schlank aufragende Silhouette des Kirchturms zeichnet sich ab und bietet dem Betrachter das Symbol eines unveränderlichen Glaubens.
Und dort entfaltet sich die Majestät des Benediktinerklosters, eine Oase der Ruhe im Herzen des Tals.
Die malerischen Häuser mit ihren stolzen Giebeln, geschmückt mit barocken Malereien, weben das lebendige Bild eines außergewöhnlichen Dorfes. Einst war Sankt Peterzell, eine Bastion auf dem Jakobsweg, ein Benediktinerkloster, ein jahrhundertealter Zeuge einer verwurzelten Spiritualität. Seit dem 12. Jahrhundert prägten die Mönche hier ihre Weisheit, formten die Seele des Ortes bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts. Heute erklingt in der barocken Kirche, gewidmet St. Peter und St. Paul, das Murmeln eines geteilten Glaubens. Als Zeuge einer vergangenen Ära war sie lange Zeit das Symbol eines harmonischen Zusammenlebens, in dem Katholiken und Protestanten unter einem Dach lebten. Als einzigartiges Erbe der St. Galler und Thurgauer Länder verkörpert diese « Simultankirche » den spirituellen Reichtum einer vielfältigen Region. So haben sich im Laufe der Jahrhunderte die Gebete erhoben, die die Konturen einer geteilten Identität geformt haben, die in den Jahrhunderte alten Steinen verankert ist.
Im Herzen des Priorats erhebt sich das Haus der Stille, ein Heiligtum der Ruhe, in dem suchende Seelen Zuflucht finden. Als Ort der Besinnung empfängt dieser ruhige Zufluchtsort, der von einer wohlwollenden Hand geführt wird, Pilger und Reisende in einem Friedensjuwel. Denn hier, an der Kreuzung der Wege, treffen sich die Schicksale und weben das lebendige Gewebe einer wandelnden Spiritualität. Es ist auch hier, dass eine weitere Variante des Jakobswegs, die von Feldkirch in Österreich ausgeht und durch Appenzell führt, den Hauptweg durch die Schweiz erreicht.
In Sankt Peterzell überquert der Jakobsweg den Neckar und schlängelt sich durch die bezaubernden Täler des Neckertals.
Ein steiler Pfad erhebt sich, trotzt der steilen Neigung wie eine Herausforderung an die unerschrockenen Schritte.
Auf seinem Weg erhebt sich das majestätische Haus Zum Bädli, ein Überbleibsel vergangener Zeiten, das von der Großzügigkeit der Alten zeugt, die einst den Pilgern Unterkunft boten. Es ist vielleicht das schönste alte Haus der Schweiz.
Auf dem Weg erklingen die männlichen Chorgesänge, lebende Symbole einer unveränderlichen Tradition.
Weiter entfernt erstreckt sich die Heide, wo die Höfe von Hofstetten ihren rustikalen Charme entfalten und die Authentizität der fruchtbaren Länder feiern.
In der Ost- und Zentralschweiz erzählen die Fachwerkhäuser und blumengeschmückten Balkone wie eingefasste Juwelen die lebendige Geschichte der Landschaften. In der Deutschschweiz ist das Geranium König, genauso wie die zahlreichen Zwerge, die in Gärten und Rasenflächen schlafen.
Vom Weiler aus führt eine asphaltierte Straße zu den Windungen des Tals, wie ein Asphaltband, das die grünen Ufer streichelt.
Dort, im Herzen des Tals, begleitet das Murmeln des Schlattbachs den Wanderer, eine kristalline Symphonie in der Natur.
Abschnitt 5: Ein paar zusätzliche Jojos in der Toggenburger Landschaft
Überblick über die Schwierigkeiten der Strecke: Das Gymkhana geht weiter, oft mit ziemlich steilen Anstiegen, fast immer bergauf.
Der Weg erhebt sich wenig anmutig von den Murmeln des Baches, schlängelt sich durch Laubwald. Hier erscheinen die imposanten Betonbalken, sorgfältig auf den Felsen platziert, weniger dazu bestimmt, den Fortschritt von Wanderern und Pilgern zu erleichtern, als vielmehr, um eine Verschlammung der landwirtschaftlichen Geräte zu verhindern.
Aus dem Wald heraus erstreckt sich der Weg über das Gras, immer aufwärts, führt lange zwischen den einsamen Bauernhöfen von Niederwil.
Noch höher zeigt sich der Asphalt wieder auf einer gewagten Steigung.
Weiter entfernt erscheint wieder der betretene Boden auf den Wiesen, durchsetzt von vereinzelten Bauernhöfen.
Dann verliert sich der Jakobsweg in den Windungen von Niederried. Hier verschmelzen die verschwommenen Grenzen der Weiler. Ein Pfad schlängelt sich durch Gras, durch einen Fichtenwald.
Nachdem er den Niderwillbach im Herzen des Buchenwaldes überquert hat, steigt er steil durch die Wiesen auf.
Kurz darauf erreicht der Jakobsweg Heiterswil. Eine bescheidene Gourmetgaststätte steht in der Nähe, an der Straße, die Sankt Peterzell mit Wattwil verbindet. Hier biegt der Weg scharf in den Wald ein.
Durch die Weiden verschwindet der Weg manchmal beim Mähen, und die Reisenden bleiben auf ihr eigenes Urteilsvermögen angewiesen. Kein lokaler Führer, der den Weg weist. Glücklicherweise thront eine rote Bank am Waldrand wie eine wohlwollende Wache. Man denkt naiv, dass eine Bank nicht nur für die Ästhetik da ist. Tatsächlich führt der Weg dort entlang. Auf dem Gipfel der Wiese erwartet die Mutigen ein steiler Aufstieg.
Eine wohlverdiente Pause auf der Bank, um Luft zu holen und die hügelige Landschaft zu betrachten.
Der Weg wird zu Beginn des Waldes noch steiler, dann wird er sanfter und führt an einigen bescheidenen Zweitwohnsitzen entlang.
Eine geteerte Straße schlängelt sich dann zum Gipfel des Hügels bei Scherrer, in Richtung des begehrten Restaurants Churfisten.
Es sei hier angemerkt, dass dieses Höhenrestaurant auch von den Einheimischen geschätzt wird. Auf den ersten Blick scheint die Langeweile von diesem Ort verbannt zu sein.
Die Straße steigt weiter leicht zum Gipfel des Hügels an, bevor sie einem kurvigen Pfad durch die Weiden Platz macht.
Kurz darauf führt ein Feldweg hinunter zu den bescheidenen Häusern von Eschenberg. Vor Ihnen erheben sich die Hügel und die bescheidenen Gipfel des Toggenburgs.
Abschnitt 6: Eine Rutsche nach Wattwil
Überblick über die Schwierigkeiten der Strecke: Sehr steile Abfahrt mit über 300 Höhenmetern nach Wattwil.
Vom grünen Gipfel des Eschenbergs aus kündigt sich der Abstieg nach Wattwil als Versprechen von Schwindelgefühlen und Entdeckungen an. Wie ein Echo himmlischen Flüstern windet sich der Weg anmutig, verlässt den strengen Asphalt, um sich in den sanften Falten der welligen Wiesen zu schmiegen. Wattwil, wie ein Rätsel, verwurzelt in der Erde, taucht in der Ferne auf, eine Konstellation roter Dächer, umgeben von Licht. Die Ruhe der Natur streichelt die Seele des Reisenden, auch wenn seine Knie, Komplizen des steigenden Gefälles, ihren Unmut ausdrücken.
An der Ecke dieses bezaubernden Abstiegs laben sich die Augen an dem beeindruckenden Bild alter Bauernhöfe, Hüter der Zeit und unveränderlicher Traditionen.
Der Asphalt, kurzzeitig aufdringlich, unterwirft sich bald der Vorherrschaft des Grases unter den Füßen. Die Seele der Landschaft tanzt zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Modernität und Ewigkeit.
Weiter unten erheben sich die Höfe von Schwantleregg dann wie göttliche Wesen, geschmückt mit ihren schönsten Blumenkleidern, und bieten dem Betrachter das berauschende Schauspiel ihrer blühenden Fassaden, wie Juwelen in einem grünen Rahmen.
Dann, wie eine vertraute Melodie, übernimmt das Gras wieder die Kontrolle und rollt den grünen Teppich bis zu einem imposanten Bauernhof aus, einem einsamen Wächter. Eine Symphonie von Geranien blüht auf allen Etagen und bietet dem erstaunten Blick eine Lektion in Harmonie zwischen Menschen und Natur.
Vielleicht der schönste Bauernhof, der bisher auf dem Weg gefunden wurde, mit einer Vielzahl von Geranien auf allen Etagen. Dieses Haus, ein Juwel vergangener Pracht, verkörpert die Quintessenz der traditionellen Architektur, in der Holz und Stein ihre Schicksale in einem ständigen Streben nach Neuerfindung verflechten. Wo andere Mauern, Fenster und Dächer sehen, erkennt der Reisende die zeitlose Erzählung einer Zivilisation, verwurzelt in der fruchtbaren Erde.
Von dort aus folgt der Jakobsweg, wie eine launische Muse, dem kurvenreichen Verlauf einer kleinen asphaltierten Straße und bietet dem Wanderer eine Atempause, bevor er sich erneut in die schwindelerregenden Windungen der Landschaft stürzt.
Und in diesem ständigen Walzer zwischen Bergen und Tälern, zwischen Schatten und Licht, zeichnet sich Wattwil am Horizont ab, wie eine bezaubernde Fata Morgana, die in der sanften Natur erwacht. Die Stadt, wie ein Juwel, poliert durch die Zeit, taucht langsam aus dem Hintergrund auf und bietet dem Reisenden die letzte Belohnung seiner Reise.
Je steiler der Abstieg wird, desto deutlicher wird die vertraute Silhouette von Wattwil, die sich wie eine Lotusblume im Herzen der fruchtbaren Ebene entfaltet. Jeder Schritt in den Abgrund offenbart ein wenig mehr die ruhige Größe der schlafenden Stadt.
Die Route nähert sich bald dem Weiler Tüetlisberg.
Dann wird der Abstieg verstärkt, als ob er den Rausch des Schwindels noch mehr hervorheben würde. In diesem freien Fall ins Unbekannte genießt der Reisende jede Empfindung und bietet seine Seele dem berauschenden Atem des Abenteuers dar.
Bei Annäherung an die Ebene weichen Wälder anstelle von Wiesen, aber das Gefälle ändert sich kaum, zwischen Buchen und trockenen Blättern. Im vertraulichen Schatten der dichten Wälder scheint der steile Hang die Gesetze der Schwerkraft zu brechen und lädt den Wanderer zu einem rauschenden Tanz zwischen majestätischen Buchen und knisternden trockenen Blättern ein. Es muss ein wahres Vergnügen sein, hier auf nassem Gras zu gleiten. Bei weit über 30% Gefälle Zum Glück bieten Treppen wie helfende Hände eine willkommene Erleichterung in diesem schwindelerregenden Abstieg.
Und schließlich, wie ein Seemann, der nach langen Monaten auf See in den Hafen zurückkehrt, tritt der Wanderer aus dem Wald heraus und lässt den schützenden Schatten der Bäume hinter sich, um das Licht von Wattwil zu begrüßen. Hoch oben, fernab der friedlichen Ufer der Thur, erhebt sich die Burg als wachsamer Wächter über die Stadt.
Der Jakobsweg, treuer Wegbegleiter, vollendet seine rasante Fahrt, indem er die wilden Wasser der Thur überquert und dem Reisenden einen letzten nostalgischen Blick bietet. Wattwil enthüllt seine Reize entlang des Wassers.
Hier steigt der Via Jacobi die Thur hinauf zu einer kleinen Fußgängerbrücke. Weiter unten müssen Sie links abbiegen, um das Stadtzentrum zu erreichen.
Wattwil (8.400 Einwohner) ist die größte Stadt im Bezirk Toggenburg im Kanton St. Gallen. Das Leben konzentriert sich auf der Hauptverkehrsstraße, in der Nähe des Bahnhofs.
Unterkunft auf dem Jakobsweg
- Sébastien Martin, Dorf 42, Schwellbrunn; 071 351 54 51; Pension, Abendessen, Frühstück
- Ruedi & Priska Frehner, Am Stein, Schwellbrunn; 071 351 72 76; Pension, Abendessen, Frühstück
- B&B Gästehaus Rössli, Schwellbrunn; 071 489 23 75; Pension, Abendessen, Frühstück
- Gästehaus Fuchsacher, Egg79, Schwellbrunn; 071 371 11 66; Pension, Abendessen, Frühstück
- Gasthaus Kreuz, Egg79, Schwellbrunn; 071 351 42 14; Pension, Abendessen, Frühstück
- Hôtel Garni Traube, Brisig 209, Schwellbrunn; 071 350 00 35; Hotel
- Gästehaus Hirschen, Risi; 071 571 30 38; Hotel, Abendessen, Frühstück
- Restaurant Landscheide, Landscheid; 071 351 23 75; Pension, Abendessen, Frühstück
- Hôtel & Restaurant Chäseren, Schönengrund; 071 361 17 51; Hotel, Abendessen, Frühstück
- Wohngemeinschaft Margrit Knaus, Aemisegg; 071 377 11 42; Pension, Abendessen, Frühstück
- Gasthaus Hörnli, Bunt 15, Sankt Peterzell; 071 377 11 30; Pension, Abendessen, Frühstück
- B&B Kutzelmann, Oberer Baumgarten 23, Sankt Peterzell; 071 377 11 04; Pension, Abendessen, Frühstück
- Landgasthaus Schäfle, Dorf 20, Sankt Peterzell; 071 377 12 20; Hotel, Abendessen, Frühstück
- Landgasthof Rössli, Dorf 27, Sankt Peterzell; 071 377 18 00; Hotel, Abendessen, Frühstück
- Hôtel Churfirsten, Scherrer; l071 988 12 84; Hotel, Abendessen, Frühstück
- Daniel Raillard, Näppis-Ueli Strasse 16, Wattwil; 071 988 28 61; Jugendherberge/ Accueil jacquaire, Frühstück
- Pilgerherberge Fritsche Lärchenrain 5, Wattwil; 071 988 46 30; Pension, Frühstück
- Esther Bruderer, Wisentalstrasse 2, Wattwil; 071 988 45 41; Pension, Abendessen, Frühstück
- Fazenda da Esperanza, Klösterli, Wattwil; 071 985 04 50; Pension, Abendessen, Frühstück
- Hôtel Schäfle, Wilerstrasse 6, Wattwil; 071 988 34 04; Hotel, Abendessen, Frühstück
- Restaurant National, Näppisuelistrasse 10, Wattwil; 071 988 11 21; Hotel, Abendessen, Frühstück
- Hôtel-Restaurant Löwen, Ebnaterstrasse 55, Wattwil; 071 988 51 33; Hotel***, Abendessen, Frühstück
Die Unterkunftssuche auf dieser Etappe sollte keine größeren Schwierigkeiten bereiten. Sie werden sich in Städten mit allen notwendigen Annehmlichkeiten befinden. Es ist jedoch immer ratsam, zur Sicherheit Reservierungen vorzunehmen.